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Konflikte lösen: 3 + 1 wichtige Tipps und Techniken für Konfliktgespräche

Es ist und bleibt ein Dauerbrennerthema: Konflikte.

Wir alle kennen dieses Gefühl – ein plötzlicher Stich im Bauch, ein heißes Gesicht, Worte, die wir am liebsten zurücknehmen würden. Konflikte nerven.

Sie nerven dich, sie nerven mich, sie kommen in unserer aller Leben vor und deswegen bekommst du hier heute drei ganz einfache und ganz wirkungsvolle Tipps, die du im Umgang mit Konflikten sofort anwenden kannst.

Konflikte lösen, aber am besten nicht erst eskalieren zu lassen, das ist das Ziel. 

Wie du Konflikte lösen kannst:
3 wirkungsvolle Kommunikations-Tipps (+Bonus)

Konflikte können uns verunsichern und schmerzen, sie können uns aber auch helfen, zu wachsen und uns weiterzuentwickeln. Als Speakerin, Coach, Autorin und Workshop-Moderatorin habe ich sowohl in meinem persönlichen als auch in meinem beruflichen Kontext viele Konflikte erlebt. Praktisch kein Workshop und kein Coaching laufen OHNE dieses Thema ab.

Wie lassen sich Konflikte lösen?

Wie können wir mit ihnen umgehen, ohne uns dabei zu verletzen oder unnötig viel Energie zu verschwenden? Heute möchte ich dir drei Strategien an die Hand geben, die einfach, praktisch und effektiv sind. Und als kleines Bonbon gibt es noch einen vierten Tipp, der dein Verständnis von Konflikten auf eine ganz neue Ebene heben kann.

Ärmel hoch. Fangen wir an!

Konflikte lösen – Tipp Nr. 1: Echtes, aktives Zuhören

Der erste Tipp mag banal klingen, ist aber von entscheidender Bedeutung:

Höre wirklich zu!

Und damit meine ich nicht nur, den anderen ausreden zu lassen, sondern wirklich im „Zuhörmodus“ zu sein, solange die andere Person spricht. Formuliere deine Antwort erst, wenn der andere zu Ende gesprochen hat.

Ein hilfreiches Werkzeug dafür ist das Paraphrasieren.

Paraphrasieren ist eine effektive Technik, um aktives Zuhören in Konfliktsituationen zu fördern. Bei diesem Ansatz wiederholen wir das, was wir von der anderen Person gehört haben, in unseren eigenen Worten, bevor wir unseren Standpunkt einbringen. 

Diese Methode zwingt uns dazu, uns vollständig auf das Gesagte zu konzentrieren und fördert so ein tiefgründiges Verständnis des Standpunktes des anderen. Obwohl das Prinzip simpel erscheint, erfordert es Übung, um es effektiv anzuwenden. Es stellt sich als mächtiges Werkzeug heraus, um Missverständnisse zu vermeiden und konstruktive Diskussionen zu ermöglichen.

Dieses Prinzip des aktiven Zuhörens mag banal erscheinen, aber die Realität zeigt oft, dass wir eher auf eine Pause im Gespräch warten, um unsere vorbereiteten Argumente einzubringen. Dabei vergessen wir, wirklich zuzuhören. Sei bewusst im Zuhörmodus und du wirst merken, wie viel wir normalerweise tatsächlich verpassen, wenn wir uns auf unsere eigenen Argumente konzentrieren, anstatt den anderen wirklich zu hören.

Paraphrasieren, also das Wiedergeben des Gehörten mit eigenen Worten, kann uns helfen, dem anderen wirklich zuzuhören und zu verstehen, was er sagt.

Tipp Nr. 2: Die Macht der Ich-Botschaften nutzen, um Konflikte zu lösen

Der zweite Tipp richtet sich auf die Sprache, die wir in Konfliktsituationen verwenden. Es ist leicht, in der Hitze des Moments in einen beschuldigenden Ton zu verfallen, indem wir Aussagen wie „Du bist immer so…“ oder „Du machst nie…“ treffen. Solche Beschuldigungen können jedoch dazu führen, dass die andere Person defensiv reagiert und die Kommunikation blockiert wird.

Um diesem zu begegnen, sollten wir versuchen, in Ich-Botschaften zu sprechen.

Anstatt zu sagen: „Du bist immer so aggressiv„, könnten wir stattdessen ausdrücken: „Auf mich wirkt dieses oder jenes Verhalten aggressiv.“ 

Mit solchen Ich-Botschaften legen wir den Fokus auf unsere individuelle Wahrnehmung und unsere Emotionen, anstatt vorauszusetzen, dass die andere Person die Situation genauso sieht, wie wir.

Da jeder Mensch die Welt durch seine individuelle „Brille“ wahrnimmt, kann die subjektive Interpretation einer Situation von Person zu Person variieren. Indem wir klar formulierte Ich-Botschaften verwenden, stellen wir sicher, dass wir unsere Perspektive und Gefühle mitteilen, ohne die Wahrnehmung der anderen Person als identisch zu unserer eigenen anzunehmen. Dies erleichtert ein konstruktives Gespräch, in dem jede Partei ihre Sicht der Dinge ausdrücken kann, ohne die andere Partei anzugreifen oder zu beschuldigen.

Tipp Nr. 3: Vermeide die drei „Killerfragen“, wenn du eine Konfliktlösung möchtest

Hast du schon mal von den drei Killerfragen gehört? Sie mögen unschuldig klingen, aber glaub mir, sie können ein Gespräch schneller in den Abgrund stürzen, als du „Konflikt“ sagen kannst.

Ich spreche von „Wer hat Recht?“, „Wer ist Schuld?“ und „Wer hat angefangen?“.

Du fragst dich jetzt vielleicht: „Warum sind das Killerfragen?“ Sie wirken doch harmlos, oder? Die Antwort ist simpel: Diese Fragen lenken uns von dem eigentlich Wichtigen ab und fokussieren auf die Suche nach einem Schuldigen, darauf, wer Recht hat, und darauf, wer das ganze Durcheinander überhaupt gestartet hat. Aber sagen wir mal so: Konflikte sind selten schwarz-weiß und es geht hier nicht um ein Spiel, wo am Ende jemand als Sieger hervorgeht.

Das Problem ist, dass diese Fragen kaum zu einer Lösung führen. Eher im Gegenteil, sie sind wie eine Zeitbombe, die das Vertrauen zwischen den Beteiligten nachhaltig beschädigen kann. Deshalb, mein Lieber, mein Tipp Nummer drei an dich ist: Verbanne die drei Killerfragen aus deinem Wortschatz.

Stattdessen fokussiere dich darauf, wirklich zuzuhören, die Perspektive des anderen zu verstehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. So schaffst du eine Atmosphäre des Respekts und der Zusammenarbeit – und genau das ist es, was wir in einem Konflikt wirklich brauchen. Also, erinnerst du dich an das nächste Mal, wenn du in einer hitzigen Diskussion bist: Sag „Auf Wiedersehen“ zu den Drei Killerfragen!

BONUS Tipp: Respektiere die MEINung des anderen

Jetzt aber genug von den formalen Tipps, lass uns mal einen Blick von oben werfen, eine Meta-Perspektive einnehmen. Ich habe dir einen vierten, einen Bonustipp versprochen, und hier ist er:

Es geht um das Wort „Meinung„. Du fragst dich, warum das so wichtig ist? Nun, es steckt schon im Wort selbst: Es ist „MEIN„-ung, nicht „DEIN„-ung. Klingt simpel, oder? Aber oh, wie oft vergessen wir das inmitten eines Konflikts?!

Es ist so einfach, in die Falle zu tappen, zu denken, dass der andere unsere Meinung übernehmen sollte. Aber warum eigentlich? Jeder hat das Recht auf seine eigene Perspektive. Jeder hat das Recht, die Welt auf seine ganz individuelle Art und Weise wahrzunehmen. Deine Meinung gehört dir, meine Meinung gehört mir. Und ja, manchmal haben wir einfach sehr unterschiedliche Ansichten auf die gleiche Situation.

Achtung Entscheidungshierarchie

Du fragst dich jetzt vielleicht: „Aber wie kann man dann einen Konflikt lösen, wenn jeder das Recht auf seine Meinung hat?“

Nun, nicht alle Meinungsverschiedenheiten lassen sich „lösen“ im traditionellen Sinne, besonders nicht, wenn wir alle auf unseren Standpunkten beharren. In vielen Situationen, besonders am Arbeitsplatz oder in einer Organisation, müssen Entscheidungen getroffen werden.

Manchmal entspricht die getroffene Entscheidung nicht deiner Meinung, aber vielleicht der deiner Chefin oder deines Chefs. Es gibt eine Entscheidung, in welche Richtung wir gehen und manchmal überstimmt das einige Meinungen. Deshalb gibt es eine Entscheidungshierarchie. Deshalb gibt es eine klare Ordnung, wer welche Entscheidung trifft.

Konflikte zu lösen, bedeutet nicht immer, dass wir alle die gleiche Meinung haben. Manchmal bedeutet es einfach, eine Entscheidung zu treffen und gemeinsam in eine Richtung zu gehen. Ja, manchmal wirst du überstimmt. Das ist ganz normal, besonders wenn du nicht an der Spitze der Organisation stehst. Aber erinnere dich daran: Es ist ok, deine Meinung zu haben. Und es ist genauso ok, wenn die andere Person ihre Meinung hat.

So, das war’s mit meinen vier Tipps. Denke daran, immer offen zu bleiben, zuhören, Ich-Botschaften zu verwenden, die Killerfragen zu meiden und zu akzeptieren, dass es ok ist, unterschiedliche Meinungen zu haben. Jetzt bist du an der Reihe. Geh raus und meistere deine Konflikte!

Bis zum nächsten Mal, bleib offen und sei wagemutig!

Hier noch ein paar passende Kommunikations-Impulse:

Stefanie Voss mit Stift

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