Auch ohne Corona und Lock-Down und die wirtschaftlichen Folgen dieser Krise kann das Leben verdammt hart sein. Umso mehr eignet sich diese Zeit, den eigenen Realitätssinn mit einer Prise Humor und Sarkasmus zu stärken und so souveräner und zuversichtlicher zu werden. Hier zeige ich Dir, wie das geht.
Natürlich ist das im Moment keine einfache Zeit. Zwischen Überforderung, Lähmung und resignierendem Unverständnis schauen wir auf das, was sich weltweit entwickelt. Von „endlich habe ich Zeit fürs Keller aufräumen“ bis zu „wie soll ich in 3 Monaten meine Miete noch bezahlen“ erleben wir alle ein heftiges auf und ab der Emotionen.
Lachst Du auch über die Witzvideos zu Klopapier? Bist Du auch genervt von der Situation mit Homeoffice und Homeschooling? Und hast Du auch ein flaues Gefühl im Bauch bei der Berichterstattung über die Zustände in Krankenhäusern und Altenheimen? Es ist das echte Leben!
Doch nicht nur in Krisenzeiten, auch in „ganz normalen“ Lebensphasen gibt es harte, schmerzhafte Fakten, denen wir uns stellen müssen – ob wir wollen oder nicht. Ich verrate Dir jetzt ein sehr großes Geheimnis: Es kann immer anders kommen als geplant.
Je besser wir damit umgehen können, desto souveräner und gelassener bleiben wir in stürmischen Zeiten. Humor ist dabei ein stärkendes Element, denn wenn Du lachen kannst, kommst Du schneller raus aus allzu großer Verspannung.
Wenn mitten auf dem Ozean fernab aller Küsten ein fettes Tiefdruckgebiet kommt, dann gibt es keine Ratgeber-Webinare. Meistens gibt es auch kein Internet, und erst Recht keinen perfekt ausgestatteten Werkzeugkasten für alle Eventualitäten. Es gibt das, was da ist. Und damit müssen die Segler klarkommen.
Wer sich an in Salzwasser aufgeweichter Schokolade erfreuen kann, wer 6 Tage in den gleichen, feuchten Klamotten lebt, arbeitet und schläft, der entwickelt Zweckoptimismus – und Humor. So ist heute mein Lieblingsspruch bei starkem Regen (und der Schirm liegt natürlich im Auto!): „Mensch Leute, regt Euch nicht auf, von oben kommt immer nur Süßwasser!“
„Das Leben ist kein Ponyhof!“ Doofer Spruch – aber sehr tiefe Wahrheit. Wenn Du Dir die harten Fakten des Lebens immer wieder bewusst machst, dann kannst Du pragmatischer, lösungsorientierter und letztlich schneller schwierige Situationen durchschreiten.
Hier eine Liste mit 10 „harten Fakten“, die vielleicht auch dazu geeignet ist, die aktuellen Sorgen rund um Corona perspektivisch einzuordnen:
- Jeder Mensch in Deinem Leben ist ein vorübergehender Gast (beste Freunde, Nachbarn, Feinde, Kinder, Partner, Kollegen, Eltern). Jeder kommt und geht mit seiner eigenen Geschwindigkeit, zu seiner eigenen Zeit, in seiner eigenen Art. Das zu respektieren ist eine große Kunst – und eine große Erleichterung. Manchen Leuten hätten wir aus freien Stücken doch gerne schon viel früher das „Tschüss“ angeboten, oder? Dazu habe ich schon mal einen Videobeitrag gemacht, den findest Du hier.
- Den allermeisten Menschen auf der Welt ist es völlig egal, was Du tust, wie Du was tust, wann, warum, wieso und weshalb. Es ist schlicht irrelevant. Jeder ist zu sehr in seinem eigenen Leben gefangen, um sich Sorgen zu machen oder sich darum zu kümmern, was Dich gerade umtreibt. Die Fürsorge für Dich selbst ist also zuallererst Deine Aufgabe. Also ran an die Schokolade – Du darfst sie auch alleine essen!
- In den meisten Bereichen des Lebens (Finanzen, Karriere, Beziehungen, Aussehen) wird es IMMER jemanden geben, der besser ist als Du. Vergleichen ist schmerzhaft und dumm. Vergleiche Dein früheres Ich mit Deinem heutigen Ich. Und dann gehe am besten auch noch liebevoll mit Dir um, wenn das Vergleichsergebnis nicht ganz so optimal ausfällt. Auch dazu gibt es ein Video auf meinem Kanal.
- Nichts ist vorhersagbar, außer der steten Veränderung. Nichts kann sich dem Wandel entziehen. Den Status Quo als langfristig gesetzt anzusehen, ist ein Irrtum. Das kann eine gute und eine schlechte Nachricht sein – und Du hast es selbst in der Hand, daraus etwas Positives zu machen. Oder willst Du wirklich, dass alles genau so bleibt, wie es jetzt gerade ist?
- Nur weil Du auf eine bestimmte Art und Weise denkst, kommunizierst und handelst, heißt das nicht, dass jeder andere Mensch das genauso macht wie Du. Maßstäbe sind unterschiedlich, Meinungen auch, Lebensweisen erst recht. Jeder hat mit seinen eigenen Entscheidungen also immer Recht. Du inklusive! Das ist persönliche Freiheit vom Feinsten!
- Du bist sehr charmant, ziemlich attraktiv und bescheuert und verdammt hässlich zugleich. Menschen haben unterschiedliche Geschmäcker, die einen mögen Dich, die anderen nicht. Wie gut, dass Du darauf nur einen begrenzten Einfluss hast, denn würdest Du wirklich gerne von ausnahmslos allen Menschen auf der Welt gemocht werden?
- Du wirst höchstwahrscheinlich nicht alles bekommen, was Du Dir im Leben wünschst. Und rückblickend auf den einen oder anderen Wunsch wirst Du sicherlich demütig denken: „Zum Glück hat sich das nicht erfüllt! Schwein gehabt!“ Ich habe schon mehrere solcher Rückblick-Momente in meinem Leben genossen – eine echte Erleichterung!
- Deine Partnerin / Dein Partner findet höchstwahrscheinlich auch jemanden anderes attraktiv. Oder war schon mal verliebter als jetzt. Oder wird irgendwann verliebter sein als jetzt. Das gilt auch für Dich, Du könntest die Liebe Deines Lebens womöglich auch noch vor Dir haben. Es bleibt spannend.
- Du weißt nicht viel, genau genommen fast nichts. Wissen entwickelt sich exponentiell, und seit Corona wissen wir wenigstens jetzt, was das genau bedeutet. Du bist also eigentlich Dein ganzes Leben ein Dummkopf – und das hat auch eine erleichternde Seite, findest Du nicht?
- Du bist nicht unsterblich, die Todesrate aller Menschen auf diesem Planeten liegt statistisch exakt und konstant bei 100%. Du wirst eines Tages sterben, und auch die Menschen, die Dir lieb und teuer sind, werden irgendwann nicht mehr da sein. Das ist auch tröstlich, denn Unsterblichkeit wäre bestimmt eine ziemliche Belastung.
Die Segler-Regel Nummer eins, die auch in meinem Vortrag „SAILING to SUCCESS – Erfolgstrategien einer Weltumseglerin“ von den Zuhörern immer besonders geschätzt wird, lautet: Annehmen, was ist.
Die Corona-Krise ist jetzt da, wir müssen sie so nehmen, wie sie ist. Der einzige Weg aus ihr heraus ist der Weg hindurch. Dieser Weg ist anstrengend, hart, fordernd – aber dennoch machbar. Eine gesunde Portion Pragmatismus und dazu eine Prise Humor können uns allen helfen, Schritt für Schritt voranzukommen.
Eines ist ganz sicher: Irgendwann werden wir auf Corona zurückblicken und vielleicht sogar dabei entspannt lächeln. „Mannomann, das war was!“ geht uns dann vielleicht durch den Kopf. Mein Lieblingszitat in der Kategorie „Lebensweisheiten“ geht jedenfalls so: „Everything I know about life I can sum up in three words: It goes on!“ Leider weiß ich nicht, wer das geschrieben oder gesagt hat. Aber er hatte Recht – so viel ist sicher.