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Podcast mit Helga Boss: Wie Worte wirken mit Stefanie Voss, Leadership-Expertin und Weltumseglerin

Stefanie Voss zu Gast bei Helga Boss

Wie Worte wirken - Stefanie Voss

Entdecke, wie Worte wirken, Emotionen zu Wachstum führen und die Piratenstrategie Mut und Entschlossenheit stärkt.

Wagemut und Worte: Mit Helga Boss über Führung und Freiheit

Ich hatte die Freude, im Podcast „Wie Worte wirken“ mit Helga Boss über Themen zu sprechen, die mir sehr am Herzen liegen. In dieser Folge teile ich, wie Emotionen als Wegweiser dienen können, warum Diversität so herausfordernd und gleichzeitig wertvoll ist, und wie die Piratenmetapher zu mehr Mut und Entschlossenheit im Leben inspiriert. Das erwartet dich im Interview:

➔ Die Bedeutung von Emotionen als Wegweiser zu sich selbst
➔ Führungsstärke durch Erfahrungen auf See und im Beruf
➔ Die Piratenstrategie: Mutiger leben und Leadership neu denken

Hier geht es direkt zum Interview:

Links zu Helga Boss:


https://www.helgaboss.com
https://www.linkedin.com/company/helga-boss/

Transkript

Helga Boss [00:00:02]:
Wie Worte wirken – das ist ein Podcast für dein berufliches und persönliches Wachstum. Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen erzählen über ihre Erfahrung, über ihre Sicht, wie Worte wirken, welche Kraft sie haben. Es geht also effektive und effiziente Kommunikation. Viel Spaß.

Helga Boss [00:00:21]:
Heute am Mikrofon Helga Boss und bei mir zu Gast ist Stephanie Voss. Stephanie ist Leadership-Expertin, Team-Coach, Weltumseglerin und Autorin. Hallo Stephanie, schön, dass du da bist.

Stefanie Voss [00:00:36]:
Hallo Helga, ich freue mich, dass ich hier sein darf.

Helga Boss [00:00:39]:
Stephanie, du kennst unsere erste Frage. Wie wirken Worte in deinem Leben, in deinem Alltag für dich?

Stefanie Voss [00:00:48]:
Ja, da muss ich jetzt eine Anekdote erzählen, die sich auf uns beide bezieht. Als ich nämlich deinen Namen das erste Mal las, ist in mir sofort ein Gefühl von Neid aufgestiegen, weil ich natürlich Lars Helga Boss und dachte so, sie hat ein B vorne Boss, ich habe ein V vorne Voss. Aber das B ist so viel cooler. Also ganz ehrlich, Worte wirken auf mich immer und in deinem Falle war es so, dass ich erstmal neidisch war, weil du einen unfassbar coolen Nachnamen hast.

Helga Boss [00:01:17]:
Dankeschön, Ich höre ihn auch sehr gerne. Okay. Wie gehst du wenn du neidisch bist? Oder kommt dir das öfters mal vor? Ich meine, okay, da kann man jetzt nicht so viel dran ändern am V und am B, oder? Aber irgendwelche Empfehlungen? Neid haben wir ja alle ab und zu mal, oder? Gerade in Zeiten von den sozialen Medien. Auf jeden Fall.

Stefanie Voss [00:01:41]:
Also ich bin immer im Umgang mit schwierigen Emotionen, so heißen die ja so schöne Neid, Wut, Ärger, Zorn, was es da alles gibt. Ich finde, Emotionen sind immer ein super Wegweiser zurück zu mir. Wenn ich emotional reagiere, speziell mit einer schwierigen Emotion, dann frage ich mir immer, was sagt mir das über mich? Und es sagt mir natürlich über mich, wenn ich so was sehe, aha, okay, da ist in mir noch so eine Stimme von nicht gut genug, nicht den cool genügenden Nachnamen und so weiter und meistens so eine Kleinigkeit kann ich dann auch so ein bisschen weg schmunzeln. Aber ich finde es immer spannend, diese Rückkopplung zu machen und zu sagen, aha, wenn ich jetzt zornig bin, Was sagt mir das eigentlich über mich? Und gar nicht so sehr über die Situation oder über jetzt den spezifischen Namen, sondern Emotionen sind ja immer wegweiser hin zu unserem eigenen Wertegerüst. Und deswegen natürlich bin ich nicht immer happy, wenn ich doofe Emotionen habe, aber zumindest kann ich sie so ganz gut nehmen, weil ich sie natürlich schon dann auch wertvoll finde als Information.

Helga Boss [00:02:37]:
Spannender Ansatz, finde ich total gut. Gehe ich voll damit einher. Und Stephanie, was mich jetzt total interessiert, dass mit 25 die Welt umsegelt. Genau. Wie das?

Stefanie Voss [00:02:52]:
Ja, es ist wie immer eine Verkettung von Umständen und auch ein bisschen Zufällen. Ich bin familiär vorbelastet. Ich habe einen Großvater, der ist Einhandweltumsegler gewesen. Der ist also alleine die Welt gesegelt. Das wollte ich nie machen. Aber die Idee einer Weltumsegelung liegt nicht so fern, wenn du das in deiner Familie schon mal so mitbekommen hast. Und ich habe mir überlegt, ich möchte das auch machen, ich möchte aber anheuern. Und Als ich dann die Gelegenheit bot, dass ich sowohl die Zeit hatte, also ein Sabbatical hatte während meiner Berufstätigkeit, und auch die Möglichkeit, ich habe erfahren von einer Gruppe von Schiffen, die die Welt segelt und wo man sich halt bewerben konnte, da bin ich ganz klassisch, unter Seglern kennt man das, ich bin hingegangen, Hand gegen Koje, Das heißt, ich habe mitgearbeitet auf den Schiffen, auf denen ich gesegelt bin, und bin dafür mitgenommen worden und habe es so geschafft, in 14 Monaten quasi einmal rumzukommen.

Stefanie Voss [00:03:45]:
Und habe auf verschiedenen Schiffen Stationen gemacht. Die meiste Zeit war ich auf einem deutschen Schiff, 20 Meter lang, 66 Fuß, mit internationaler Besatzung. Ja, und es war eine bis heute sehr prägende Erfahrung.

Helga Boss [00:04:00]:
Deine größten Learnings aus diesen 14 Monaten?

Stefanie Voss [00:04:04]:
Ja, das hat wieder was mit Emotionen zu tun. Also es war nicht einfach. Im Gegenteil, ich glaube, ich bin sehr, sehr naiv in die Reise gestartet. Und das, was ich tatsächlich gelernt habe, ist das, was wir heute klassischerweise mit Selbstführung bezeichnen. Das ist ja erst mal ein sehr abstrakter Begriff. Wenn du dich 14 Monate auf ein Schiff begibst mit Menschen, die du dir nicht aussuchst und mit denen du wirklich 24 Stunden am Tag auf engstem Raum zusammen bist, dann ist das sehr anstrengend und sehr anspruchsvoll. Und ich bin kein einfacher Charakter im Sinne von, ich habe sehr klare Vorstellungen und sehr klare Ideen, wie Dinge zu laufen haben und habe mich da ganz schön abgearbeitet. Natürlich an den anderen, aber dadurch natürlich dann auch in allererster Linie an mir selbst.

Stefanie Voss [00:04:47]:
Und ich habe gelernt, mich selber zu führen, mein Verhalten bewusst zu verändern, wenn ich nicht weiterkomme. Keine durchaus schöne Erfahrung, sondern sehr hart mit vielen, vielen, vielen Seiten Tagebuch und auch der einen oder anderen verdrückten Träne. Das Gute an dem Schiff ist halt, du kannst ja nicht aussteigen. Also, du kannst im Hafen aussteigen.

Helga Boss [00:05:09]:
Aber wenn du jetzt

Stefanie Voss [00:05:09]:
mitten auf dem Pazifik bist, 20 Tage auf See, ja, es gibt keine Ausstiegsmöglichkeit. Es sei denn, du entscheidest dich, Selbstmord zu begehen. Das fand ich sehr unattraktiv als Alternative. Also habe ich mich sehr intensiv mit mir auseinandergesetzt. Ich würde sagen, ich habe auf dieser Reise zum Glück eben schon sehr früh in meinem Leben, weil ich ja erst 25 war, ich habe wirklich gelernt, mich selber zu reflektieren, mein Verhalten bewusst zu verändern, mit den Situationen und auch mit den Leuten klarzukommen. Und das ist unendlich wertvoll. Das war mir damals noch nicht so bewusst, aber in den Jahren danach habe ich gedacht, wow, was für ein Reifungsprozess, den ich mir da selber zugemutet habe.

Helga Boss [00:05:48]:
Was sich ja dann in deiner beruflichen Karriere ein bisschen gespiegelt hat, oder? Immerhin warst du mit 31 dann schon Abteilungsleiterin in einem DAX-Unternehmen, oder? Also das ist ja auch sehr jung, oder?

Stefanie Voss [00:06:00]:
Ja, auf jeden Fall. Und ich glaube auch, dass ich das ohne die Reise nicht geschafft hätte. Also die Reise war wirklich eine sehr prägende und formende, also charakterformende Erfahrung. Ich sage immer auch so ganz gerne, so eine Weltumsegelung ist eigentlich so ein Crashkurs zum Zurechtstutzen des eigenen Egos. Und das hat bei mir ziemlich gut funktioniert und ich glaube, dass das auch die Voraussetzung war, so früh in eine Führungsrolle zu gehen, auf jeden Fall.

Helga Boss [00:06:25]:
Und was mir jetzt hängen geblieben ist und was ich ja glaube, dass das gerade sehr, sehr wichtig ist, ist, du hast ja im Endeffekt ein Role Model gehabt, du hast ein Vorbild gehabt von einem Opa, oder? Wie wichtig ist es? Also ich persönlich empfinde das ja als sehr, sehr wichtig. Findest du das auch so wichtig, dass wir Vorbilder haben, an denen wir uns orientieren können?

Stefanie Voss [00:06:44]:
Ja, zumindest finde ich es wichtig. Also Man muss die Menschen ja gar nicht kennen. Ich finde es wichtig, mir anzugucken, was machen andere Leute und was machen andere Leute für sich und für andere möglich. Und mich dann inspirieren zu lassen. Ich glaube sehr stark an die Kraft von Visionen. Und wenn ich mir angucke, was andere schon geschafft haben oder gemacht haben, dann kann ich mich ja immer fragen, warum ich nicht auch? Also, ich lese gerne Biografien, ich gucke mir gerne Dokumentationen über Menschen an, weil ich einfach immer wieder spannend finde, mir bei anderen auch was abzuschauen. Also, Da war mein Großvater natürlich auch ein Role Model, wobei ich nie alleine gesegelt wäre. Aber einfach zu schauen, was geht eigentlich alles und was machen andere eigentlich alles und dann zu sagen, ja gut, dann begebe ich mich auch mal auf den Pfad, weil unmöglich scheint es ja nicht zu sein.

Helga Boss [00:07:35]:
Und ich finde das auch, also gerade ist ja auch ein bisschen dein Thema, wenn du dann zum Thema Leadership arbeitest, diese Diversity in Teams, oder? Gerade wenn wir von vielleicht nicht so häufig gesehenen Role Models. Also wenn wir jetzt dran denken, Frauen in Führungspositionen oder vielleicht ethische Minderheiten oder nicht gerade deutsch-österreichische Menschen. Ich finde gerade in diesen Diversity-Diskussionen fehlen mir oft einmal die Role Models in der Sichtbarkeit.

Stefanie Voss [00:08:05]:
Ja, also es braucht auf jeden Fall diese Unterschiedlichkeiten, damit unterschiedliche Menschen sich unterschiedliche Dinge zutrauen. Bei der Diversity ist mir so eine Sache wichtig, und das zahlt auf jeden Fall auch, oder das habe ich auch in meinen Erfahrungen der Weltumsegelung erlebt. Diversity wird ja sehr gehypt. So, ah ja, wir brauchen Diversity und das ist alles ganz toll und ganz cool und wir sind so vielfältig. Jetzt mache ich sehr, sehr viel Teamarbeit, auch in sehr diversen Teams und ich stelle immer wieder fest, und das kann ich auch eins zu eins von meiner Segelreise sagen, Diversity ist, und ich sage das jetzt mal sehr brutal, ist sauanstrengend. Es ist viel einfacher mit Leuten zu arbeiten, zu kommunizieren, die so denken wie ich, die so handeln wie ich, die so groß geworden sind wie ich, die mein Wertegerüst teilen und und und. Wachse ich dabei selber? Nein, wenn ich mich natürlich nur in meiner Bubble mit Leuten umgebe, die genauso ticken wie ich, dann ist überhaupt gar kein Wachstum möglich. Nicht für mich und auch nicht für die anderen in der Gruppe.

Stefanie Voss [00:08:59]:
Und Wachstum ist anstrengend. Also Diversity total wertvoll, total wichtig und total anstrengend. So, das heißt, wir brauchen ja sehr bunte, vielfältige Vorbilder. Wir müssen uns sehr, sehr bunt und vielfältig umgucken. Und wenn wir aber bunt und vielfältig zusammenarbeiten, kommunizieren und so weiter, dann müssen wir eben auch in Kauf nehmen, dass es sehr, sehr schwierig ist. Weil klar, jemand, der eine ganz andere kulturelle Prägung hat, der ein anderes Wertegerüst hat, der andere Erfahrungen gemacht hat, also der Nährboden für Missverständnisse ist unendlich groß. Das hatten wir auch auf dem Schiff, auch mit den unterschiedlichen Nationalitäten auf dem Schiff. Jetzt ist es so, da hockt man so eng aufeinander, das kocht sofort hoch.

Stefanie Voss [00:09:40]:
Es gibt andauernd Konflikte und dadurch, dass man so eng aufeinanderhinkt, werden die dann auch relativ schnell gelöst. Das ist aber auch anstrengend. In der Zusammenarbeit in Teams werden diese Konflikte häufiger mal nicht so schnell gelöst, sondern auch gern mal so weggeschwiegen. Und das ist das, was Diversität in Unternehmen so unglaublich anstrengend macht. Und dennoch bin ich fest davon überzeugt, wir brauchen sie. Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen, wir brauchen mehr kulturelle, mehr altersmäßige Unterschiedlichkeit. Und jetzt vielleicht ganz interessant und ganz akut im Moment erlebe ich so eine Diskussion zum Thema, braucht man eigentlich Erfahrung, gewisse Dinge gutzumachen. Also lange Zeit galten ja ältere Menschen als besonders erfahren und damit als besonders geeignet.

Stefanie Voss [00:10:24]:
Jetzt erlebt aber die Welt gerade so eine Disruption. Ist es nicht so, dass Erfahrung gerade in einigen Bereichen fast schon eher ein Problem wird anstatt eine Stärke. Das finde ich gerade eine ganz spannende Diskussion in der Diversität. Jetzt bin ich auch schon 50. Ich bin auch nicht mehr jung. Ist meine Erfahrung eigentlich noch hilfreich und förderlich? Oder ist meine Erfahrung an einigen Stellen vielleicht auch schon ein Problem, weil ich zu sehr in eine Richtung geprägt bin. Das finde ich ist auch noch ein ganz interessanter Aspekt der Diversität, der mir einfach im Moment immer wieder aufstößt.

Helga Boss [00:10:56]:
Ich finde das sehr, sehr spannend, oder? Weil ich empfinde es ja sehr angenehm. Je älter ich werde, umso mehr Erfahrung habe, umso sicherer bin ich in dem, was ich tue. Aber natürlich, diese disruptive Welt momentan, oder? Ich muss aber auch dazu sagen, ich umgehe mich sehr viel mit jungen Menschen und frage die dann Löcher in den Bauch, wie sie die Welt sehen, damit das auf mich auch einzahlt und meine Erfahrung. Ich glaube, es ist also, wie du sagst, eine sehr, sehr spannende Diskussion, die uns aber noch viel Freude bereiten wird in Zukunft.

Stefanie Voss [00:11:26]:
Auf jeden Fall.

Helga Boss [00:11:30]:
Du und wenn du, wenn du jetzt, Du stehst ja auch auf den Bühnen, du sprichst in Kinos über deine Erfahrungen, vermutlich auch an Bord und über die Piratenstrategie. Magst du mir verraten, was es mit dieser Piratenstrategie auf sich hat? Und empfiehlst du uns ab und zu mal eher wie ein Pirat zu handeln oder eine Piratin?

Stefanie Voss [00:11:55]:
Ja, also mit den Piraten ist es auch wieder ganz interessant, wie die in mein Leben gekommen sind. Es war auch wieder eine Verkettung von Zufällen und von Ereignissen. Also, Segeln hat mich natürlich geprägt und prägt mich bis heute. Und deswegen gab es natürlich immer so ein, ich sag mal, so ein Basisinteresse für historische Seefahrt und natürlich auch irgendwie für Piraten. Und die Frage, die ich mir irgendwann natürlich auch mal gestellt habe, warum gab es eigentlich historisch vor 300, 400 Jahren, warum gab es eigentlich so eine totale Piratenschwemme? Also es gab ja eine Zeit, wo es wirklich unfassbar viele Piraten gab. Warum? Also waren die alle auf einmal aus auf Beute oder was ist der Hintergrund? Und dann habe ich mich ein bisschen damit beschäftigt. Und der Grund ist ganz einfach. Zu der damaligen Zeit wurden Seeleute, also angestellte Seeleute auf Handelsschiffen und auf Kriegsschiffen, wurden miserabelst ausgenutzt und wirklich gruselig behandelt.

Stefanie Voss [00:12:45]:
Und die haben sich für ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung entschieden, indem sie in die Piratengesellschaften übergelaufen sind. Weil also das sozusagen legale Leben der Seeleute so katastrophal schrecklich war, sind sie in das illegale Leben als Piraten gegangen, weil, und das wissen die wenigsten, Piraten hatten basisdemokratische Prinzipien, Piraten hatten Gleichheit unter den sogenannten Brethren of the Coast, also den Brüdern der Küste. Sie hatten natürlich eine unglaubliche Diversität. Sie hatten Gehaltstransparenz und auch eine gewisse Gerechtigkeit. Sie hatten sogar so was wie, ja, man kann fast sagen, wie einen Betriebsrat. Also es gab den Kapitän, der gewählt wurde. Es gab aber auch den Quartiersmeister, der gewählt wurde. Es waren eigentlich gesellschaftliche Rebellen, die neue Gesellschaftsformen entwickelt haben zu einer Zeit, wo wir autoritäre herrschaftliche monarchische Systeme hatten.

Stefanie Voss [00:13:41]:
Und das fand ich total spannend, weil, jetzt kommt wieder meine Führungserfahrung, weil wir ja auch vor einigen Jahren schon mal immer wieder angefangen haben zu diskutieren, würde eigentlich eine Organisation, eine Wirtschaftsorganisation funktionieren, wenn wir Anführer wählen würden? Also, ginge eigentlich auch demokratische Führung nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft? Ja, so bin ich dazu gekommen. Und ich habe dann irgendwann, bin ich über einen Begriff gestolpert, da sind wir wieder bei Worten, die wirken, der mich sehr fasziniert hat und das war der Begriff Wagemut. Also sollten wir nicht einfach mal wagemutiger werden. So Und dann habe ich dieses Thema zum Vortragsthema gemacht, habe diesen Vortrag immer wieder gehalten. Und am Ende des Vortrags habe ich dann Menschen aufgefordert und gesagt, seien Sie doch mal wagemutig, seien Sie doch mal mehr wie ein Pirat. Dann gibt es immer so eine 24-Stunden-Challenge. Tun Sie etwas Wagemutiges, berichten Sie mir davon und Sie bekommen ein Geschenk zugeschickt nach Hause mit der Post. Und ich habe halt über verschiedene Vorträge wirklich hunderte von Rückmeldungen eingesammelt und habe dann nur gedacht, wie krass, die Leute hören mich 45, 60 Minuten in einem Vortrag, dann gebe ich ihnen am Anfang einen Handlungsimpuls und sie machen das auch.

Stefanie Voss [00:14:52]:
Und wenn du im Coaching mit Menschen arbeitest, machst du ja manchmal eine 3 Monate, 6 Monate und Arbeit an Glaubenssätzen und, und, und, und. Und dann habe ich so für mich gedacht, das ist ja irre, dass du den Leuten nur diese Metapher in den Kopf setzen musst. Sei doch mal mehr wie ein Pirat. Und zack, kommen sie ins Handeln. Und ich bin tatsächlich eher zufällig drauf gestoßen, dass die Piratenmetapher sehr, sehr gut wirkt, weil wir Piraten verbinden mit lässig, mit cool, mit clever, schon auch so Team Spirit, aber auch so ein bisschen, und ich sag das jetzt wieder, so ein bisschen Burschikos, Piratensprache, die anderen können mir mal den Buckel runterrutschen. Ich scheiß drauf, was die anderen denken, ich mache jetzt einfach mein Ding. Und das funktioniert so gut, weil wir ein – und da muss ich mich bei Pirates of the Caribbean bedanken

Stefanie Voss [00:15:39]:
weil wir ein sehr einheitliches Bild von Piraten haben. Männer, Frauen, Jung, Alt, über verschiedene Kulturgrenzen hinweg. Das funktioniert. Und so bin ich auf die Piratenstrategie gekommen und aus diesen unendlich vielen Rückmeldungen, die ich bekommen habe nach meinen Vorträgen, ja, daraus ist dann irgendwann auch das Buch entstanden, quasi eine Anleitung für mehr Wagemut im Leben.

Helga Boss [00:16:00]:
Wunderbar, ich bin ganz begeistert. Ich werde jetzt auch öfters mal als Piratin agieren. Finde ich super. Ich habe so viel gelernt über die Piraten und die Piraterie. Wahnsinn. Du, und was kommt jetzt noch? Also Hast du neue Projekte und Ziele im Köcher? Jetzt als Captain Stephanie?

Stefanie Voss [00:16:23]:
Oder wie sagt man das? Tatsächlich war das Buch und mit dem Buch verbunden auch noch ein TEDx Talk. Das waren meine großen Projekte der Vergangenheit. Und ich bin momentan tatsächlich in so einem, ich will nicht sagen, Vakuum wäre jetzt zu viel gesagt, aber tatsächlich ändert sich gerade viel. Und ich hab bis zum 17. Dezember bin ich noch fleißig, und dann kommt eine vierwöchige Pause. Und ich werde genau diese Pause nutzen, dann für mich zu definieren, was sind so die nächsten Dinge, die ich angehen möchte. Ich bin jemand, der mit Visionen arbeitet. Ich mache jedes Jahr ein Vision Board.

Stefanie Voss [00:16:56]:
Und ich habe noch keine Antworten. Ich bin noch sehr auf der Suche und Gucke und Diversität und Vorbilder und so weiter. Und bin dann sehr gespannt, was sich mir zwischen den Jahren, wie das ja so schön heißt, was sich mir so präsentieren wird und was so meine nächsten Ziele werden. Tatsächlich bin ich mit 2024 rundum sehr zufrieden. Corona ist endgültig durch. Es war ein tolles Jahr. Ich habe superschöne Projekte gehabt und ja, und lasse oder erlaube mir, den Kopf freizukriegen nach Weihnachten, dann für mich zu überlegen, was steht denn 2025 auf der Agenda? Also ich kann es ja im Moment noch nicht sagen, aber ich werde es kommunizieren. Also wenn es dann da ist und wenn es sich in meinem Kopf formt und dann auch irgendwann auf Konzeptpapieren und so weiter, dann wird es rausgehen in die Welt.

Stefanie Voss [00:17:42]:
Aber im Moment genieße ich auch zu sagen, ich mache jetzt erst mal die Jobs, die gerade noch anstehen. Und dann feiere ich Weihnachten und dann werden die Augen Richtung 2025 geöffnet.

Helga Boss [00:17:53]:
Und wo finden dich denn unsere Zuhörenden, wenn sie sich dafür interessieren, was bei dir so kommt?

Stefanie Voss [00:17:59]:
Also erst mal, mich kann man googeln. Also Stephanie Voss wie Boss nur mit V vorne. Und da findet man mich natürlich überall. Und social media mäßig bin ich sehr aktiv auf LinkedIn und ich habe einen YouTube-Kanal. Und das sind so die beiden Hauptdinge. Da gibt es noch einen Newsletter, den man über meine Webseite bestellen kann. Aber bei YouTube, ich mache YouTube schon richtig lange, über zehn Jahre, ist richtig viel los auf meinem Kanal und da findet man ganz viele Inspirationen von mir. Naja, und das Buch, also die Piraten Strategie finden wir natürlich auch überall da, wo es Bücher gibt.

Helga Boss [00:18:33]:
Super, das werden wir natürlich verlinken. Meine abschließende Frage ist, bist du noch am Schiff zu finden? Gehst du noch segeln?

Stefanie Voss [00:18:41]:
Also tatsächlich bin ich familiär so ein bisschen vom Segeln ferngehalten worden, weil mein Mann, ja, der segelt auch gerne, aber ist jetzt kein leidenschaftlicher Segler. Mein jüngerer Sohn hat zwar einen Segelschein, aber meine beiden Söhne sind jetzt auch nicht so segelt begeistert. Aber drückt mir mal die Daumen. Ich habe gerade eine Anfrage laufen, ich habe noch keine Bestätigung, dass mich ein Kunde nächstes Jahr für zwei Tage mit auf ein Schiff nimmt, dort auf dem Schiff eine Teamentwicklungsmaßnahme zu machen. Und ich drücke die Daumen mir selber, dass das läuft und dass die mir vor Weihnachten noch eine Zusage geben, weil dann wäre der nächste Segeltörn auf jeden Fall schon Fest im Kalender für den Mai 25 und Teamentwicklung auf dem Schiff. Das ist auch etwas, das habe ich mir schon lange gewünscht und vorgestellt. Und zack, auf einmal kommt das Universum die Ecke mit dieser Anfrage. Ja, und jetzt hoffe ich noch, dass der Kunde zusagt.

Helga Boss [00:19:29]:
Oh, viel Freude, Viel Freude. Und ich hoffe, im nächsten Gespräch wirst du dann erzählen, wie es am Schiff war. Und in diesem Sinne sage ich auch schon vielen, vielen Dank für das Gespräch. Ich freue mich auf unser Wiederhören. Bis zum nächsten Mal.

Stefanie Voss [00:19:42]:
Vielen Dank an dich.

Helga Boss [00:19:45]:
Wie Worte wirken. Das ist ein Podcast für dein persönliches und berufliches Wachstum. Es geht effiziente und effektive Kommunikation. Gestaltet wird der Podcast von Helga Boss und Heidi Winsauer. Wenn dir gefallen hat, was wir dir hier bieten, dann freuen wir uns über eine kurze Rückmeldung. Unsere E-Mail-Adressen findest du in der Beschreibung verlinkt. Bis zur nächsten Podcast-Folge wünschen wir dir eine gute Zeit und erfolgreiche Gespräche.

Stefanie Voss mit Stift

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