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Podcast Laura Gaida: Was wir von historischen Piraten lernen können

Stefanie Voss zu Gast im Podcast MENTAL HEALTH & HAPPINESS von Laura Gaida

Stefanie Voss zu Gast im Podcast von Laura Gaida - Was wir von Piraten lernen können

Sie lebten für ein starkes Miteinander, gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung. Und sie waren durch und durch wagemutig!

Die Rede ist von Piraten – und im Podcast geht es um all das, was wir von historischen Seeräubern lernen können 🏴‍☠️

Ich hatte das Vergnügen, im Podcast „MENTAL HEALTH & HAPPINESS“ mit Laura Gaida zu sprechen. In dieser Folge ging es darum, was wir von den historischen Piraten lernen können – ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Piraten lebten ein starkes Miteinander, gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung. Und sie waren durch und durch wagemutig! Genau das ist auch der Kern meiner Botschaft und die Essenz meines Buches „Die Piratenstrategie – Leben ohne Wenn und Aber“.

Hier geht es direkt zum Podcast:

Der MENTAL HEALTH & HAPPINESS Podcast von und mit Laura Gaida

Besuche Laura gerne auf ihrer Webseite und ihren Kanälen:

https://www.mentalhealthhappiness.com/
https://www.instagram.com/mentalhealthhappiness_/
https://www.facebook.com/healthyhappylaura

Transkript

Laura Gaida [00:00:00]:
Hi und ganz herzlich willkommen zu einer neuen Folge im Mental Health & Happiness Podcast. Mein Name ist Laura und ich nehme dich heute mit auf eine Reise zu den Piraten. Vielleicht auch eine Reise zu dir selbst. Lass dich überraschen! Bevor es jetzt aber losgeht, möchte ich mich, ich weiß es nicht, entschuldigen vielleicht? Oder vielleicht auch einfach nur darauf hinweisen? Normalerweise sagt man nicht unbedingt auf die Schwächen hinweisen. Ich tue das nun aber, weil die letzte Folge der Mini Body Scan eine sehr praktische Folge war und ich war. Wow, einfach nur begeistert, denn die Qualität, vielleicht hast du dir die Folge angehört, wenn nicht, kannst du das gerne noch nachtun. Die Qualität ist nur zu Beginn nicht besonders gut, die Audioqualität, denn ich war erstens erkältet, hatte aber den dringenden Wunsch verspürt, dir unbedingt eine Folge eben, ja, veröffentlichen zu wollen und eine neue Folge rausbringen zu wollen. Und zweitens war ich nicht zu Hause.

Ich hatte mein hier komfortables und doch qualitativ ganz gutes Mikrofon nicht im Gepäck mit dabei. Ich war immer in einem Hotelzimmer. Entweder waren die Kinder, die mit dabei waren, am Spielen oder wir waren unterwegs oder natürlich sie waren am Schlafen. Ich wollte sie also nicht wecken und hab das Intro und Outro der letzten Podcast-Folge doch tatsächlich in dem kleinen Hotel-Badezimmer aufgesprochen, per Handy. Also haben wir mit Sicherheit ganz viele Don’ts. Für alle, die das Thema Audioqualität vielleicht auch mal angehen wollen. Ähm, ja, ich hab gegen alle Dons verstoßen. Ich war erkältet, ich hab mit dem Handy aufgenommen.

Ähm, und dann auch noch in einem hallenden Raum. Okay. Egal. Denn was viel faszinierender ist, dass das die meistgehörte Folge ever ist. Es waren über 200 HörerInnen und das macht mich so, so glücklich und zeigt mir gleichzeitig, dass es vielleicht genau das Thema ist, wovon du, ihr in Zukunft noch mehr möchtet. Und zwar nicht nur vielleicht in der Theorie, sondern vor allen Dingen in der Praxis. Deswegen gibt es nun vielleicht auch monatlich so eine passende Meditation zu irgendeinem Thema, ob es Motivation ist oder ja, vielleicht auch der Frühling, der jetzt in vollem Gang ist. Whatever, ich lasse diese Idee noch ein wenig mehr in meinem Köpfchen reifen und wenn du mir da deine Meinung auch mitteilen möchtest, dann darfst du das gerne tun an halloatlaurageider.com.

Jetzt aber zur heutigen Folge Und was es mit den Piraten auf sich hat? Ja, sie leben für ein starkes Miteinander, gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung und sie sind durch und durch wagemutig. So, das habe ich auch erst alles selbst erfahren, denn ich bin absolut keine Piratenexpertin, sondern es gibt eine Piratenexpertin und das ist mein heutiger Interviewgast, Stefanie Voss. Sie ist auch bekannt als die Businessfrau mit der Piratenseele und vermute ich auch genau deshalb Autoren des Buches Die Piratenstrategie. Leben ohne Wenn und Aber. Und die liebe Stefanie hat auch mich davon überzeugt, dass die ursprünglichen Piraten nicht ohne Grund so rebellisch, laut und mutig waren. Und was genau können wir uns aber denn nun von Piraten abschauen und von ihnen lernen, habe ich mich gefragt. Vor allem den Wagemut dürfen wir uns in uns selbst suchen, finden und wachsen lassen. Und dieser Wagemut hilft uns in vielerlei Hinsicht.

Also hör doch einfach mal in diese Folge rein und bleib dran. Ich freue mich auf dein Feedback und jetzt geht’s los. Hallo liebe Stefanie und so schön, dass du heute mein Gast bist.

Stefanie Voss [00:04:49]:
Ja, hallo, Laura, ich freue mich, dass ich bei dir sein darf.

Laura Gaida [00:04:52]:
Ja, Freude ist ganz meinerseits. Dein Buch, ich habe dir gerade schon vor unserem Gespräch, vor dem offiziellen Gespräch, meine Glückwünsche ausgesprochen. Dein Buch ist gerade ganz druckfrisch raus und erschienen und das Hörbuch hast du auch schon. Darf ich das verraten?

Stefanie Voss [00:05:11]:
Ja, das Hörbuch habe ich selber eingesprochen.

Laura Gaida [00:05:14]:
Auch schon eingesprochen. Es geht das Buch Piratenstrategie Leben ohne Wenn und Aber. So und jetzt fang ich natürlich hier im Mental Health & Happiness Podcast, wo wir ja Dinge in die Welt tragen wollen, wo es darum geht, wie kann es uns Menschen besser gehen? Was können wir für uns selbst, für andere tun? Dann hab ich mich gefragt, ist die Stefanie mit diesem Buchtitel der richtige Gast? Vielleicht fragen sich das auch die lieben Hörerinnen und Hörer. Ja, sind Piraten nicht unheimlich räuberisch und diebisch und ausbeuterisch? Und Piraten sind ja in unseren Köpfen sehr mit negativen Assoziationen verbunden. Also in den Piraten finde ich jetzt als allererstes nix Positives. Und vielleicht geht das ja ganz vielen so. Deswegen, was steckt hinter dieser Piratenstrategie oder wie kamst überhaupt darauf zu sagen, doch, doch, von Piraten kann man sich ganz viel abschauen, das sind nette Menschen. Kann ich mir aktuell noch nicht vorstellen, aber erzähl doch mal.

Stefanie Voss [00:06:23]:
Ja, dann fang ich doch einfach mal damit an. Also erstmal, wie kam ich überhaupt auf die Idee, mich mit Piraten zu beschäftigen? Das hat einfach was damit zu tun, dass ich Seglerin bin und als Seglerin beschäftigst du dich natürlich mit Piraten. Und ganz wichtig, das was heute an Piraterie passiert, also vor allem natürlich in der Horn von Afrika, Somalia, das ist nicht das, was ich mit der Metapher der Piraterie in meinem Buch beschreibe, weil in Afrika erleben wir eine besondere Form der organisierten Kriminalität, die auf Schiffen stattfindet. Die Piraten vor 400 Jahren, wenn wir uns die mal angucken, die große, große Mehrheit von denen, das waren im Grunde genommen ganz einfache Seeleute. Das war natürlich eine total brutale Zeit, die war aber nicht nur in der Piraterie brutal, die war auch sonst unglaublich brutal. Und diese Seeleute wurden, egal ob sie in der Handelsmarine waren, ob sie in der Kriegsmarine waren, die wurden wirklich auf das Bitterste ausgenutzt. Das war wirklich so die unterste Schicht der Gesellschaft. Viele von denen wollten nie auf Schiffen arbeiten, sind entführt worden und auf Schiffe verschleppt worden und mussten dann monatelang schuften.

Und ganz ehrlich, wenn sie krank waren, wenn sie richtig, richtig krank wurden, dann wurden sie auch nicht mehr versorgt, sondern dann wurden sie entsorgt. Also es war wirklich eine, ja, eine ganz besondere Lebenssituation. Und warum sind so viele Leute in die Piraterie gegangen? Weil sie das nicht mehr mitgemacht haben. Die Piraten vor 400 Jahren waren Im Grunde genommen so eine Art von Sozialrebellen, weil die sind ausgestiegen aus dem sogenannten legalen Leben, haben sich aber in der Illegalität basisdemokratische Strukturen geschaffen. Die haben sich der Freiheit und der Gleichheit und ein Stück weit auch der Brüderlichkeit verpflichtet gefühlt. Die haben Gehaltstransparenz geschaffen, Mitspracherecht. Ja, viele Sachen wurden basisdemokratisch entschieden. Sie haben sogar eine Sozialversicherung, eine Krankenversicherung untereinander erfunden.

Und was auch noch ganz besonders ist, Piraten hatten sogar vor 400 Jahren schon eine Regelung für die homosexuelle Ehe. Also eigentlich total moderne Gesellschaftsprinzipien, die da schon entstanden sind. Und von denen weiß man heute nicht so viel. Und ich hab mich mit Piraten immer mehr beschäftigt und hab gedacht, krass, das waren Rebellen, die einfach den Status quo ihres wirklich sehr unterdrückten Lebens nicht respektiert haben, sondern die sich für Freiheit und Selbstbestimmung entschieden haben. Und na ja, das ist natürlich auch die, sagen wir mal so, die Unterüberschrift meines Buches, ne? Es geht ein freies und ein selbstbestimmtes Leben und da finde ich sind sie schon extrem gute Vorbilder. Und du sagst, sie sind so ganz negativ konnotiert, ah so hier im Rheinland, geh mal Karneval auf die Straße. Piraten haben auch was lässiges, was cooles und spätestens natürlich seit Jack Sparrow, ja finden wir Piraten schon auch irgendwie, ja, haben auch einen positiven Ruf. Sexy, müsste ich sagen. Sexy natürlich auch, aber sie haben auch einen positiven Ruf. Der ist nicht nur negativ, glaube ich.

Laura Gaida [00:09:15]:
Ja. Ja, vielleicht jetzt einfach in diesem Podcast-Kontext, genau, wo es sehr viel das friedvolle Miteinander geht. Und da kam vielleicht in mir als Allererstes so dieser Widerstand. Vielleicht war es auch ich, wenn ich jetzt so reflektiere, die da einen Widerstand gespürt hat. Und ja, meine Kinder sind auch schon als Piraten und ich war auch schon eine Piratin an Karneval, definitiv. Und es hat ja manchmal so dieses, ja, mal ein bisschen dagegen, das Rebellische. Genau, und dann finde ich jetzt spannend zu hören, du hast da ja scheinbar richtig tief recherchiert. Mensch, bist ja fast schon historisch irgendwie da aktiv geworden. Und da auch mal Informationen ans Licht zu holen, die eben vielleicht, ja, das klingt jetzt wirklich, das ist ja ein sehr, ja doch fürsorglich, ist vielleicht zu viel gesagt, aber ja, doch ein starkes Miteinander, ein starkes Wir. Was sind noch so die Kerneigenschaften von Piraten, die du jetzt so herausgearbeitet hast und die du vielleicht auch in deinem Buch mit vermittelst?

Stefanie Voss [00:10:26]:
Also das starke Wir beschreibt es eigentlich total gut, weil Sie haben zum Beispiel, wenn man sich jetzt anguckt, diese Art von Krankenversicherung. Piraten war ja zum Beispiel bewusst, dass das, was sie da tun, total gefährlich ist. Man konnte ständig im Kampf verletzt werden. Und es gab in ganz vielen Crews, und das ist auch historisch eindeutig nachgewiesen, gab es in dem Piratenkodex eine Regelung, wo festgelegt wurde, was du zum Beispiel bekommst, wenn du eine Hand verlierst, wenn du einen Arm verlierst, wenn du ein Auge verlierst im Kampf, wenn du ein Bein verlierst. Und bei den Piraten war es immer so, dass aus der Beute wurden immer zuerst die Kompensationen für die Verletzten bezahlt. Das hatte immer Vorrang. Und erst, was danach noch übrig blieb, wurde sozusagen als Beute unter denen, die gesund geblieben sind, verteilt. Also ein sehr starker sozialer Gedanke, ein sehr starker Gedanke von Zusammenhalt, aber natürlich auch, weil der eben in der Gesellschaft, aus der sie kamen, so überhaupt nicht existierte.

Ja, da waren sie das letzte Glied der Kette und sie wurden einfach nach allen Regeln der Kunst, ja, schamlos ausgenutzt und das wollten sie verändern. Und Radikalität hört sich natürlich, ne, auch brutal an. Auf der anderen Seite ist es ja heute auch so, dass wir in einer Zeit leben, wo manchmal eine radikale andere Lösung vielleicht doch auch genau das ist, was wir gerade brauchen. Und wo ein, na ja, wir machen halt mal weiter, eben nicht mehr so die ideale Strategie darstellt. Und daher kam ja auch der Gedanke zu dem Buch, es geht, ich beschreibe das in dem Buch mit dem Begriff Wagemut. Und Wagemut ist eben eine Tugend, die sehr stark mit Piraten verbunden wird. Und für mich war so der Gedanke, wir leben heute in einer Welt, die hat so eine Komplexität, dass wir alle doch, glaube ich, mehr Vagemut zeigen sollten, für uns, aber auch für unsere Gemeinschaft, Dinge zum Besseren zu wenden. Und ich glaube, dass das Wir, auch in meinem Buch, total stark ist, weil es eben auch bei den Piraten ganz stark war.

Laura Gaida [00:12:23]:
Ja, also, in dem Moment, wo du allein unterwegs bist, auch wenn Veränderung ja oft im Kleinen anfängt, ich habe ja das also als eines meiner Mottos, Veränderung beginnt bei dir oder bei mir, bei jedem Einzelnen von uns. Und trotzdem klappt Veränderung besser im Miteinander. Mhm. Ähm Hast du ganz konkrete Strategien in deinem Buch, wo du jetzt sagst, welche Fragen stellst du da, die du jetzt vielleicht auch mal mit uns teilen möchtest? Und wie kommt man in diesen Vagemut, den du jetzt… Klingt ja nett, okay, jetzt wird man ein bisschen mutiger. Genau, lebe deinen Traum. So, okay. Wie kommt man zu diesem Vagemut? Und wie wird man ein bisschen mutiger? Oder wagt sich vielleicht ein Stück weit mehr? Woher erkenne ich überhaupt in dieser komplexen Welt, ähm, was, ja, was das Richtige für mich ist oder ob das jetzt, ob das jetzt, ob ich das jetzt umsetzen kann, ist das überhaupt gewollt oder akzeptiert oder, ja. Also was ist da die Strategie, die Paradenstrategie vielleicht in ein paar Sätzen?

Stefanie Voss [00:13:35]:
Also ich fange vielleicht mal kurz an mit der begrifflichen Definition. Ich bin ja mal ein Freund von klarer Kommunikation, klarer Sprache und deswegen habe ich für das Buch einfach mal für den Begriff Wagemut eine Definition entwickelt. Und die Definition lautet ganz einfach. Wagemut ist die bewusste Entscheidung, dass es etwas Wichtigeres gibt als Angst, Scham, Konventionen und Regeln. Also du entscheidest dich bewusst für eine Sache, obwohl dir klar ist, ich muss über meine Angst hinweggehen, ich werde mich vielleicht schämen. Es ist konventionell oft anders und es gibt vielleicht auch Regeln, die dagegen sprechen. So. Also, wenn mir das bewusst ist, heißt es ja, ich habe irgendwie ein Ziel, was mir so wichtig ist, dass ich daran festhalte.

Das macht mich wagemutig. Und ich nenne dir mal ein ganz kleines Beispiel, was, glaube ich, gut in dein Thema passt. Ich frage häufig am Anfang meiner Vorträge oder in Workshops oder so, frage ich die Leute, wer von euch wünscht sich mehr Wertschätzung in der Welt? Und dann kannst du dir vorstellen, Alle Hände gehen hoch, klar wünschen wir uns alle eine wertschätzendere Welt. Wäre ja komisch, wenn nicht. Und dann frage ich danach, okay, und wer von euch hat heute schon zum Beispiel ganz bewusst Danke gesagt an all die unterschiedlichen Menschen, die tagtäglich was für uns tun? Wer hat sich schon herzlich und wirklich wertschätzend und ausdrucksstark bedankt? Und wie oft macht ihr das überhaupt? Und wagemutig kann zum Beispiel auch sein, so was ganz Banales, dass ich bei Leuten, die ich jetzt nicht kenne oder mit denen ich in keiner Beziehung stehe, trotzdem sehr ausführlich und deutlich Danke sage. Also, bei der Mitarbeiterin von irgendeinem Telefoncallcenter, wo ich anrufe, bei dem Kassierer im Supermarkt, bei der Busfahrerin, keine Ahnung. Ja, Aber dass ich einfach Menschen, die tagtäglich wie selbstverständlich etwas für mich tun, dass ich das anerkenne und das wertschätze. Und das ist auch schon wagemutig, weil natürlich jeden Menschen ansprechen, den ich nicht kenne, ist ganz häufig mit so ein bisschen Adrenalin verbunden.

Und das ist schon ein gutes Kennzeichen für Wagemut. Wenn du einen Adrenalinschub hast, dann hast du irgendwas getan, was du normalerweise nicht machst. Und das ist schon wagemutig. Und das kann, das muss nicht immer kritisch sein, das muss nicht immer rebellisch sein. Das kann auch sozusagen positiv sein, dass ich einfach die Dinge, die mir wichtig sind, in die Welt raustrage. Ja, statt mich aufzuregen, dass die Müllabfuhr nicht kommt oder dass am Strand Zigarettenkippen rumliegen, packe ich einfach grundsätzlich immer eine Plastiktüte in meine Strandtasche und nutze halt zehn Minuten, mal ein bisschen Müll einzusammeln. Ja, also es sind manchmal ganz kleine, ganz banale Dinge, die in der Welt eine Veränderung bewirken. Natürlich ist die erst mal klein, aber sie ist da.

Laura Gaida [00:16:16]:
Ja, Schön. Das ist gut, auch gegenüberzustellen. Mit der Charme oder auch deswegen die Definition war hilfreich, muss ich ehrlich gestehen. Das ist schon immer wieder gut, sich Wörter anzuschauen, was bedeutet das? Und dann auch durch die Beschreibung des Wortes hilft es direkt schon, ins Tun zu kommen vielleicht und gegenüberzustellen, die Wichtigkeit auch. Ja, wie wichtig ist mir etwas? Und wenn ich mir mehr Sauberkeit und eine gesündere Erde wünsche. Genau, ich muss nicht immer direkt die Rieseninitiative jetzt starten, wo ich vielleicht mich nicht traue, sondern erst mal sagen, okay, wenn da dann eben die Wichtigkeit wäre da, aber die Angst ist größer. Oder dann zu sagen, okay, was ist vielleicht die Stufe drunter, die ich erst mal starten kann, etwas zu tun, das mir wichtig ist.

Stefanie Voss [00:17:11]:
Genau. Es geht, also am Ende geht es, wie bei den Piraten, es geht Selbstwirksamkeit. Es geht darum, dass ich einfach entscheide, was ist mir in meinem Leben wichtig, was sind auch so meine Werte, meine Leitplanken, was trägt mich. Und wenn mir das wichtig ist und wenn ich zum Beispiel sage, ich möchte in einer Welt leben, in der die Menschen gut miteinander umgehen, dann fange ich doch mal bei mir an. Dann gehe ich doch einfach mal gut mit mir, aber eben auch mit anderen Leuten Und wir haben unendlich viele Gelegenheiten, das zu tun. Und weil das so schön passt, möchte ich noch eine Geschichte erzählen, die ist mir vor drei Tagen passiert. Ich war, wie so oft, unterwegs auf Reisen, fahre in Düsseldorf im Bahnhof ins Parkhaus, stelle mein Auto ab und gehe zu meinem Zug und Zug fällt aus. Und es war abends und es war die vorletzte Verbindung nach Hamburg, ich musste nach Hamburg und die nächste Verbindung sollte auch noch mal mit massiver Verspätung kommen und es war irgendwie nicht mehr klar, läuft das jetzt noch oder nicht.

Und du kannst dir vorstellen, der Bahn steigt voll, lauter Leute mit ihrem Handy, ah was machen wir jetzt und so und dann habe ich überlegt, okay, ich fahre jetzt mit dem Auto nach Hamburg. Ich habe mein Auto hier im Parkhaus stehen. Ich hatte mir zwar eigentlich vorgenommen, noch zu arbeiten im Zug, aber so ist es. Und neben mir standen vier Geschäftsleute, vier Männer und die waren auch so, ha, mieten wir uns jetzt noch ein Auto bei Sixt oder wie machen wir das und so weiter. Und dann habe ich die angeguckt und hab gesagt, ihr seid zu viert und die so, hä, ja. Ich sag, ich fahr jetzt nach Hamburg. Ich hab kein riesengroßes Auto, aber ich hab vier Plätze frei. Wenn ihr möchtet, könnt ihr mitfahren, aber ich fahre jetzt los.“ Und dann guckten die mich an, kannst du dir vorstellen, vier Männer werden von einer Frau am Bahnsteig angesprochen und die waren total so, ja, wir kommen mit, wenn das okay ist.

Ich sage, ja, ich habe jetzt, das Auto ist nicht riesig, einer von euch muss hinten in der Mitte sitzen, aber ich fahr jetzt und ich kann euch mitnehmen und wir sind in viereinhalb Stunden in Hamburg. Und dann hatten wir eine total nette Autofahrt. Es war natürlich wagemutig, die zu fragen, weil natürlich hatte ich diesen Gedanken im Kopf, kann man das machen, als Frau vier Männer fragen und hab dann auch noch so gescherzt, ihr dürft mich jetzt bitte nicht überfallen. Aber ich mein, was soll da passieren? Die standen in der gleichen Situation wie ich und ich hab denen eine Lösung präsentiert. Wir hatten eine supercoole Autofahrt. Ich wusste, ich muss jetzt nicht alleine fahren, werde nicht müde, wenn ich Leute im Auto habe. Und ja, wir waren viereinhalb Stunden später in Hamburg und alles fein. Und dann haben sie mir sogar noch Geld fürs Benzin gegeben, was ich total nett fand und gar nicht gebraucht hätte, weil ich die Reise abrechnen konnte.

Aber lange Rede, kurzer Sinn, das ist Vagemut. Ja, natürlich macht man das nicht, fremde Leute ansprechen und ins eigene Auto einladen. Aber warum denn nicht? Was spricht denn dagegen?

Laura Gaida [00:19:41]:
Ja, okay. Und auch ganz schön zu sehen. Ich war ganz gespannt, als du die Geschichte erzählt hast, ob du jetzt alleine ins Auto steigst. Da war ich dann ganz hellhörig. Ob du selber zack, einfach Ich dachte zuerst noch, die Stefanie hat sich in den Zug geschwungen, hat gesagt, Dann führe ich den, dann bin ich halt selber Zugführer. Ähm Spätestens dann hätte dich die Polizei abgeholt. Ähm Was mein ich? Da hast du dir auch gedacht, vielleicht kam dir die Idee, aber dann hast du gedacht, nee, das ist ein Ticken too much. Aber ich kann mich ins eigene Auto setzen und das nach Hamburg steuern.

Und dann war ich hellhörig. Ich dachte, ich steig jetzt alleine und nehme noch jemanden mit. Das zeigt, dass du dieses Piratendasein vielleicht sogar wirklich ein Stück weit in deinem Leben auch lebst und integriert hast. Schönes Beispiel, also auch tolle Geschichte.

Stefanie Voss [00:20:41]:
Ja, und es ist so banal. Also wir sind so oft in solchen Situationen, wo wir Leuten was… Ich verschenke zum Beispiel auch ziemlich regelmäßig irgendwie Kleingeld an der Kasse, wenn jemand irgendwie noch die letzten fünf Cent sucht. Ja, und es ist total witzig. Bei ein, zwei Cent ist es nicht so problematisch. Da sagst du ja, hier komm, ich gebe Ihnen noch den Cent. Aber schenk mal jemanden 50 Cent. Die Leute wollen das gar nicht annehmen. Ich hab schon so mein Sprüchlein, ich sag immer, ach, wissen Sie, ich sammel Karma-Punkte und ich hab so viel Kleingeld im Portemonnaie.

Stefanie Voss [00:21:09]:
Und es ist total lustig, wie unangenehm das Menschen ist, 50 Cent von einem Fremden anzunehmen. Wo ich so denke, freut euch doch einfach, ich will doch, dass es hier vorwärts geht. Und alles gut, ja, alles fein. Ähm, ja, das ist irgendwie Also, wir haben alle ganz viele Möglichkeiten, im Großen wie im Kleinen jeden Tag wagemutig zu sein. Und, na ja, mein Buch fußt halt auf der Idee, wenn wir das alle tun würden und wenn wir alle ein bisschen wagemutiger werden würden, dann wäre das für uns alle gut.

Laura Gaida [00:21:43]:
Wie kann man das auch im Unternehmenskontext, deiner Meinung nach, intimes in, ja, in der Unternehmenskultur etablierend, sage ich jetzt mal. Vielleicht auch diesen Vagemut. Wo vielleicht gar nicht dieses Mitspracherecht auch da ist, wo es, also jetzt müssen wir vielleicht von zwei Unternehmen einmal, zumindest von zwei Extremen ausgehen. Einerseits von dem Unternehmen, dass das gar nicht möchte, also wo ich vielleicht auch als Mitarbeiterin der Mitarbeiter, der nicht das Mitspracherecht oder nicht die Mitgestaltungsfreiheit hat. Wie, wie glaubst du, kann man da auch für sich selbst so ein bisschen piraterisch unterwegs sein oder das so ein bisschen für sich, wenn man da immer wieder merkt, man eckt an, gibt’s da auch Empfehlungen?

Stefanie Voss [00:22:39]:
Also grundsätzlich natürlich jeder erstmal die Selbstverantwortung für sich immer wieder abzuchecken, ist das Unternehmen, wo ich hier gerade arbeite, ist das für mich ein angemessener Arbeitsplatz, ja oder nein? Und wenn ich jetzt zum Beispiel jemand bin, der gestalten möchte und ich bin in einer Organisation, die das überhaupt nicht unterstützt, dann stellt sich natürlich schon irgendwann die Frage, ich sag mal, ist das Gehalt hoch genug, dass ich das mitmache und sage, okay, das ist einfach der Preis? Oder ist das Gesamtpaket so, dass ich sage, nee, das ist eine Organisation, die ich nicht weiter mittragen möchte? Das ist natürlich immer klar, ne? Die Frage muss ich mir immer stellen. Und es steht ja, ich habe das natürlich im Coaching sehr häufig, dass Leute kommen und sagen, ja, und ich würde aber gerne dies und mein Chef möchte das nicht und ich werde da gar nicht gefragt. Ich stelle da immer eine sehr provokative Frage. Ich frag dann immer, gucken Sie doch mal in Ihren Arbeitsvertrag, steht denn da drin, dass Ihr Chef Sie bei jeder Entscheidung fragen muss? Oder steht das da nicht drin? Und das steht natürlich nicht drin. Ja. Und ich meine, den habe ich ja irgendwann mal unterschrieben, diesen Vertrag. Und deswegen muss ich schon auch gucken, wo ist mein Platz in der Organisation und ist das Gesamtpaket für mich tragbar, ja oder nein. So.

Stefanie Voss [00:23:48]:
Im Unternehmen generell gibt es aber ein anderes Thema, wo der Wagemut ganz, ganz stark zum Tragen kommt, und das ist das ganze Thema von Konflikten. Weil Konflikte anzusprechen und zu lösen, ist mit das Wagemutigste, was Menschen tun können. Und wir wissen das alle, wenn wir auf jemanden den ersten Schritt zugehen, wo es irgendwie eine Verstimmung gibt, dann ist das immer ein Adrenalinmoment. Das machen wir alle nicht gerne, deswegen werden ja auch Konflikte so unfassbar lange ausgesessen. Ja, und dazu gibt es im Buch auch eine Anleitung, ganz einfach. Sagen wir mal, wir beide sind Kolleginnen und wir arbeiten schon länger miteinander und es ist irgendwas im Raum, wo ich sage, ich weiß gar nicht genau, was das ist. Ich weiß gar nicht genau, was hier zwischen uns irgendwie gerade schwierig läuft, aber irgendwas ist da. Dann kann ich eine ruhige Situation suchen.

Stefanie Voss [00:24:37]:
Ich kann auf dich zugehen, kann sagen, Laura, ich kann dir gar nicht genau sagen, was es ist. Irgendwie spür ich, dass zwischen uns etwas nicht stimmt. Vielleicht vertue ich mich auch, aber ich habe dieses Gefühl ganz deutlich, was kann ich dafür tun, das aufzulösen? Und das ist eine ganz wagemutige Frage. Und wenn ich die stelle, wenn ich auf dich zugehe, wenn ich diesen Moment suche, muss ich auf jeden Fall Angst oder Scham überwinden, weil das macht fast niemand so ganz locker vom Hocker. Und genau da kommt eben der Wagemut in den Organisationen ins Spiel, egal welche Art von Organisation oder Community oder Gesellschaft oder Familie, ja, Konflikte aufzulösen und sich zu wagen, den ersten Schritt zu tun, diese Lösung herbeizuführen. Das ist, ja, das ist auch etwas, was uns allen in allen Arten der Zusammenarbeit unglaublich guttun würde. Und diese einfache Lösungsfrage, was kann ich dafür tun, dass es sich verändert, und immer schön in Ich-Botschaften bleiben. Ich habe den Eindruck, ich denke, das ist etwas, was zum einen wagemutig ist und zum anderen, und das kennst du sicherlich auch, das kennen wir alle, wenn sich ein Konflikt auflöst, das ist so ein Gefühl von Erleichterung.

Stefanie Voss [00:25:45]:
Das ist so, ja, das macht uns, naja glücklich ist vielleicht, aber das, doch, es macht uns schon auch glücklich zu sagen, okay, abgehakt, vorbei, durch und wir sind wieder in einem, in einer guten Verbindung zueinander und da kommt der Wagemut eben auch ins Spiel.

Laura Gaida [00:26:02]:
Ich glaube, jede und jeder von uns kennt das auch mal, dass man sogar schlaflose Nächte hat, weil ein Konflikt oder eine ungute Situation im zwischenmenschlichen einem im Hinterkopf oder nicht mehr nur im Hinterkopf, sondern einen völlig überschattet. Und du liegst da nachts oder abends im Bett und bist eigentlich total platt und müde und kannst aber nicht schlafen oder wachst nachts auf. Und deswegen, es macht definitiv glücklich, wenn sich Konflikte auflösen. Definitiv. Schön, das hätte ich Ah, das ist ja jetzt schon fast so eine kleine schöne Erkenntnis, dass da die Piratenstrategie auch hier, oder dieser Vagemut auch hier in Konflikten insbesondere so eine positive Auswirkung haben kann. Und dass du da auch Ja, man braucht Mut, definitiv, oder diesen vage Mut. Ähm Weil sonst Sonst bleibt ein Konflikt auch teilweise, ja, ewig bestehen. Und du läufst irgendwie teilweise dann davor weg.

Haben wir auch schon uns alle lieber achtmal davon abwenden. Aber es wird nicht besser. Entweder begegnet dir der gleiche Konflikt wieder oder in anderer Situation oder er spielt unterschwellig weiter. Ja, mhm.

Stefanie Voss [00:27:19]:
Doch, auf jeden Fall.

Laura Gaida [00:27:19]:
Also da auch.

Stefanie Voss [00:27:20]:
Das ist, ne, das ist Konflikte sind solche Energieräuber. Und, ähm Und warum verhindern wir, also warum lassen wir das überhaupt zu, dass sie so lange, ähm, schwelen? Weil es eben so viel Überwindung kostet, weil ich so einen großen Schritt raus aus der Komfortzone machen muss, sie anzusprechen dabei. Und das ist eben auch so ein Ich sag mal, ich glaube, das zeichnet mein Buch auch aus, dass ich sehr praktische Hilfen gebe. Klar hab ich auch historische Piratengeschichten drin und ich erzähle auch viel von mir, aber letztendlich ist es auch ein Coachingbuch. Ich möchte, dass die Leute sehr praktisch ins Handeln kommen können und es gibt ganz viele Übungen, ganz viele Ideen, wo du wirklich mit sehr einfachen Mitteln, ja, ich sage einfach mal, deinen Wagemut trainieren kannst und eben feststellst, dass wenn du immer häufiger über diese Angstscham-Konventionen-Regeln hinweg gehst, dann wird es tatsächlich mit der Zeit natürlich auch einfacher, weil du einfach in der Regel sehr häufig die Erfahrung machst, dass es dich weiterbringt.

Laura Gaida [00:28:18]:
Also jetzt kriege ich richtig Lust drauf, das Buch zu lesen. Und es hat gerade auch an der Tür geklingelt und da kam ein Paket von dir an. Wie schön ist das denn? Als hätten wir es geplant. Genau. Ich denke mir schon, ach, wer klingelt denn jetzt typisch mitten in der Podcastaufnahme an der Haustür? Und dann kommt da dein Paket hier reingeflattert. Sag ich dir schon mal ganz herzlichen Dank. Und ich werde in einer der nächsten Folgen dann auf jeden Fall auch hier mal von Berichten von meinen eigenen kleinen, vielleicht auch Erfolgen oder zumindestens kleinen Learnings, die ich aus dem Buch da so rausgezogen habe für mich.

Stefanie Voss [00:28:55]:
Ja, sehr schön.

Laura Gaida [00:28:57]:
Stefanie, also es hört sich definitiv nach so einem nicht ganz klassischen Coaching-Ratgeber an. Nee.

Stefanie Voss [00:29:06]:
Klassisch kann ich nicht gut.

Laura Gaida [00:29:08]:
Nee, also da gehe ich auch ehrlich so wirklich so dran vorbei, weil ich denke, ach nee, irgendwie und hier wirst du so und jetzt tu dies und dann tu das, und so wirst du erfolgreicher und so wirst du Millionär oder, ach nee. Also, und das scheint mir jetzt so zu sein, okay, das ist unterfüttert mit ein paar Geschichten, Und trotzdem aber so dieses praktische Handwerkszeugs und dass man eben in kleinen Schritten auch diesen Vagemut bei sich, ja, füttert und fördert und die Selbstwirksamkeit dadurch auch erhöht. Freue ich mich schon ganz arg, also bin ich jetzt schon ganz heiß drauf. Für dich ist jetzt gerade ganz viel los, deswegen sage ich schon mal ganz herzlichen Dank, dass du heute direkt in meinem Podcast mal darüber gesprochen hast, über dein neues Buch, dass wir das auch bekannt machen. Und jetzt wird man dich mit Sicherheit auch vielleicht auf der einen oder anderen Bühne oder Bücherei oder wo auch immer antreffen, gibt’s direkt einen Platz, wo du mal eine Lesung hältst. Weil der Podcast wird jetzt im April auf jeden Fall ausgestrahlt. Ja.

Stefanie Voss [00:30:20]:
Also es gibt mich natürlich in Buchform im Handel und es gibt das Hörbuch, was ich eben selber eingesprochen habe. Ich mache schon auch Lesungen, ehrlicherweise natürlich eher hier so im Umfeld, wo wir beide uns bewegen, also Düsseldorf und Umgebung. Ich habe natürlich zum Launch eine kleine Buch-Launch-Party hier bei mir in meiner Heimatstadt Mettmann gemacht. Und die nächste Lesung in Mettmann ist tatsächlich momentan erstmal terminiert für November, weil wir hier nicht so viel hintereinander haben wollten. Aber wer Lust hat, das Buch vorzustellen in Netzwerken und so weiter, darf mich gerne ansprechen, einladen. Also überall da, wo ich mein Buch vorstellen darf, tue ich das total gerne. Ich bin jetzt schon bei ein paar Netzwerkveranstaltungen eingeladen, die sind allerdings eben intern, also da muss man Teil des Netzwerkes sein, da reinzukommen. Aber ich bin offen für alle möglichen Schandtaten da draußen.

Und meine Vorträge sind natürlich auch tatsächlich eben, ja, zum allermeisten Teil Inhouse-Veranstaltungen. Ich habe gestern meinen Vortrag, meinen Piraten-Vortrag gehalten. Ich mache das in den kommenden Wochen immer wieder, sind allerdings in der Regel Firmeninterne Veranstaltungen. Also eine große Lesetour ist, ich sage mal in Klammern, noch nicht geplant. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und jeder interessierte Buchhändler, jede interessierte Buchhändlerin darf mich gerne anrufen. Also natürlich ist es eine große Ehre, das eigene Buch präsentieren zu dürfen.

Laura Gaida [00:31:41]:
Ja, da darfst du auch. Hast du auch viel Wagemut bewiesen und da darfst du jetzt auch richtig happy und stolz darüber sein. Meine vier Abschlussfragen richten sich jetzt natürlich auch noch kurz an dich. Das ist einmal, während des Buchschreibens oder auch jetzt während deines wagemutigen Daseins oder gibt es auch ein spezielles Lebensmittel oder Gericht, das dich besonders wagemutig werden lässt? Was ist es bei dir? Lebensmittel, Gericht, irgendwas?

Stefanie Voss [00:32:11]:
Ich weiß nicht, ob das so wagemutig war. Es war nur konsequent. Ich habe vor einem Jahr meine Ernährung umgestellt und bin mittlerweile ein sich ketogen ernährender Mensch. Das sind diese Leute, die immer so ganz viel Fett essen, wo man immer denkt, Gottes willen. Aber tatsächlich hatte das einen guten Grund. Ich habe immer schon oder leider schon seit vielen, vielen Jahren mit Migräne zu tun gehabt. Und diese Ernährungsumstellung hat mich wirklich zwar nicht migränefrei gemacht, aber extrem weit von von regelmäßigen Migräneanfällen weggeholt, was extrem cool ist und auch für meinen Job natürlich sehr hilfreich. Und mein Lieblings Lebensmittel ist tatsächlich jeden Morgen mein sogenannter Bulletproof Coffee.

Die ketogenen Menschen werden das kennen. Das ist einfach ein Kaffee, in den Sahne und Kokosfett reinkommt und den man dann durchschlägt. Und du kannst dir vorstellen, wenn du so zwei Esslöffel Fett morgens zum Frühstück im Kaffee trinkst, dann bist du einfach unglaublich satt und aber auch sehr energiegeladen. Und ich freue mich jeden Morgen total auf meinen Kaffee. Das ist so ein Energiebooster für mich.

Laura Gaida [00:33:14]:
Aha, spannend. Okay, ja, Danke auch für das Teilen deiner Erfahrungen in Bezug auf diese Ernährungsumstellung. Und der Kaffee, der hätte jetzt Wär wahrscheinlich nicht so angekommen bei den Menschen, wenn du das nicht vorab kurz erzählt hättest, wie’s dazu kam. Sonst hätte jeder so, hä, wir trinken so einen Kaffee.

Stefanie Voss [00:33:34]:
Wir trinken so einen Kaffee. Wenn Menschen das sehen, wenn ich so im Hotel bin oder so, die sehen mich da, wie ich da mein Kokosfett reinmache. Ich kriege ganz häufig so Blicke, so, was machen Sie denn da? Das schmeckt doch, das schmeckt erstens total lecker. Es schmeckt ehrlicherweise zu Hause noch leckerer, wenn du das richtig durchschlagen kannst mit dem Mixer. Aber es ist einfach so ein totales Powergetränk. Und ich trinke morgens diesen Kaffee und dann esse ich aber erst so gegen ein, zwei Uhr zum Mittag, weil das einfach so lange vorhält. Und ja, wahrscheinlich auch die Mischung natürlich mit dem Koffein. Also für mich ist das ein, so ein geniales Frühstück habe ich nie gehabt und jetzt seit einem Jahr mache ich das konsequent.

Stefanie Voss [00:34:08]:
Es tut mir total gut.

Laura Gaida [00:34:10]:
Schön. Ja, immer wieder gute Sohil-Erfahrung auch zu, ja, oder tollen Erfahrungen, also was auch mit Ernährungsumstellung manchmal einhergeht. Ich sage auch, da gibt es nicht den goldenen Weg, diesen und keinen anderen, sondern unsere Körper und unsere Stoffwechsel und unsere Systeme, die sind doch auf der einen Seite gleich und auf der anderen Seite aber sehr individuell, sodass man wirklich für sich auch ausprobieren muss, was tut mir und meinem Körper richtig gut.

Stefanie Voss [00:34:39]:
Genau und eben die Migräne begleitet mich halt schon wirklich lange, alle möglichen Sachen ausprobiert Und das ist jetzt was, wo ich wirklich sage, also so gut hat noch nichts anderes gewirkt. Und es ist einfach großartig, ohne oder fast ohne Migräne im Leben unterwegs zu sein. Das ist ein Gewinn an Lebensqualität und natürlich auch für den Wagemut ganz hilfreich. Und für den Schreibprozess des Buches auch, da habe ich auch noch ein paar andere Dinge, glaube ich, ganz gut hinbekommen. Aber ja, insgesamt ist es einfach, das ist so mein mein Go-To-Lebensmittel, wenn ich Energie brauche, ist ein sogenannter Bulletproof-Coffee, kann man auch googeln, da kriegt man raus, was das ist. Und ja, es hört sich erst mal total eklig an und es schmeckt aber wirklich lecker. Super.

Laura Gaida [00:35:25]:
Jetzt, wenn du ein Tier sein könntest, gibt es denn ein Tier, das du für besonders wagemutig hältst oder das, ja, wo du sagst, ja, da würde ich mich wohlfühlen. Also das könnte ich mir vorstellen.

Stefanie Voss [00:35:38]:
Also ich weiß nicht, ob das Tier besonders wagemutig ist, aber meine Neugierde würde wahrscheinlich dazu führen, ich glaube, ich wäre total gerne ein Papagei auf einem Piratenschiff, einfach mal zu beobachten, wie denn wirklich das Leben auf diesen Schiffen damals war. Und ich glaube, wenn ich mir sozusagen aussuchen könnte, im Körper eines Tieres zu leben, dann würde ich mich 400 Jahre in die Vergangenheit bieben und wäre einer dieser exotischen Papageien, die sich die Piraten ja eben mitgenommen haben, irgendwas vorzuzeigen zu Hause. Und genau, dann wäre ich der und dann wäre ich immer unter den Piraten, ohne dass ich Gefahr laufe, dass ich selber da irgendwie kämpfen muss oder mir einen Arm oder ein Auge oder ein Bein abhacken lasse. Also der Papagei auf dem Schiff, das wäre, glaube ich, mein Tier.

Laura Gaida [00:36:27]:
Schön. Und abschließend Hast du so ein Lebensmotto, ein Zitat, das du besonders gerne magst? Ja, ein Happiness Hack vielleicht, den du jetzt den Hörerinnen und Hörern am Schluss dieser Folge noch mit auf den Weg geben möchtest.

Stefanie Voss [00:36:45]:
Also es gibt einen, ja, Happiness Hack beziehungsweise einen Coaching Hack, den ich bei ganz vielen Klienten anwende und wo ich immer denke, boah, das ist echt wirkungsvoll. Und das ist eine kleine sprachliche Veränderung. Menschen reden wahnsinnig viel von Stress. Ich hab Stress, ich bin gestresst, und Stress ist ein Wort, was unglaublich wichtig für unsere Alltagskommunikation ist. Und ich finde dieses Wort gruselig, weil es so indifferent ist. Und weil Stress so viel sein kann. Stress kann Wut, Ärger, Angst, Scham, Übermüdung, Alles Mögliche sein. Und ich arbeite mit meinen Coaching-Klienten häufig daran, das Wort Stress grundsätzlich wegzulassen und durch eine spezifische Beschreibung zu ersetzen.

Stefanie Voss [00:37:25]:
Weil eine spezifische Beschreibung viel eher zu einer spezifischen Lösung führt. Und genau deswegen finde ich das eine ganz einfache, aber eine total kraftvolle Veränderung, wenn Menschen sich abgewöhnen, das Wort Stress zu benutzen und stattdessen sich überlegen, was ist es denn? Bin ich gerade überfordert? Bin ich gerade unterfordert? Bin ich gerade ängstlich? Bin ich gerade wütend? Was bewegt mich gerade? Und das genau beschreiben, weil sie das eben viel eher auf die Lösung ihrer Herausforderung führt, als wenn sie einfach sagen, ich habe so einen Stress. Ja, und das ist mein Hack. Vermeide das Wort Stress, streiche es aus deinem aktiven Wortschatz und werde bewusst und spezifisch, wenn du deine Herausforderungen beschreibst. Ich glaube, dass das viel beiträgt zu einem konstruktiven sich entwickeln im Umgang mit den eigenen Herausforderungen.

Laura Gaida [00:38:14]:
Dankeschön. Schön. Liebe Stefanie, Dann ja jetzt von Herzen danke, dass du heute mein Gast warst fürs Teilen ja ich sage danke fürs Teilen auch deiner ersten Strategie Tipps wie man ins Handeln kommt und ja von Herzen danke für dein Buch auch ganz ganz viel Erfolg weiterhin. Ich wünsche dir, dass es ganz, ganz viele Menschen lesen und wir ein bisschen mehr die Piraterie, diese gesunde Piraterie nenne ich es jetzt mal, dann auch in Deutschland vielleicht leben. Ja, das wäre schön. Schöne Vorstellung.

Stefanie Voss [00:38:56]:
Dankeschön. Ja, eine wagemutige Welt voller wagemutiger Menschen, das finde ich, ist so mein Bild. Und ich glaube, das wäre gut.

Laura Gaida [00:39:04]:
Ja, bin ich bei dir. Glaube ich auch. Okay, alles Liebe.

Stefanie Voss [00:39:07]:
Danke. Tschüss. Ciao, ciao.

Laura Gaida [00:39:12]:
Ja, wer hätte es gedacht, dass das Piraten-Dasein vielleicht auch so viel mit vielleicht doch auch Innehalten zu tun hat Und sich mit sich selbst ein bisschen zu verbinden und zu schauen, wo kann ich vielleicht meinen Mut finden? Wie mutig bin ich? Was traue ich mir selbst zu? Und ja, spüle doch einfach jetzt noch mal in dich hinein. Schließ mal, wenn es dir möglich ist, für einen Moment deine Augen und schau mal, wie viel Pirat steckt denn in dir. Und vor allen Dingen stellt Stefanie immer die schöne Frage, Was würde dieser Pirat in dir denn vielleicht genau jetzt ganz wagemutiges tun, beginnen, anfangen? Und in diesem Sinne ein ganz achtsames Piratendasein oder auch Nicht-Piratendasein. Eine schöne Zeit und bis ganz bald zum nächsten Mal. Alles Liebe, deine Laura

Stefanie Voss mit Stift

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