STEUERST DU DEIN LEBEN?
Oder lässt Du andere steuern?

Podcast/Interview Hamburg 1: Mehr Gänsehautmomente im Leben

Stefanie Voss zu Gast bei Hamburg 1 und Marco Ostwald

Stefanie Voss zu Gast im Frühcafé im Hamburg1 mit Marco Ostwald - Mehr Gänsehautmomente im Leben

Wagemutig handeln statt abwarten, Herausforderungen anpacken statt in Routinen gefangen bleiben.

Segeln und Selbstfindung: Kraft und Inspiration der Piratenstrategie. Für mehr Gänsehautmomente im Leben.

Mitten in Hamburg, früh am Morgen, im Gespräch mit Marco Ostwald beim Frühcafé.
Bei meinem Besuch bei Hamburg 1 bin ich eingetaucht die die faszinierende Welt der Piraten und warum diese inspirierende Metapher für mehr Mut und Entschlossenheit im Alltag und im Berufsleben genutzt werden kann. Das erwartet dich in diesem Interview:

➔ Die Bedeutung der Piratenstrategie
➔ Eindrücke und Geschichten von meiner Weltumseglung
➔ Einblicke in mein Buch „Die Piratenstrategie“

Hier geht es direkt zum Interview:

Links zu Hamburg 1:

https://www.hamburg1.de/
https://www.facebook.com/HamburgEins/
https://www.linkedin.com/company/hamburg-1-fernsehen/
https://www.youtube.com/@Hamburg1Fernsehen

Transkript

Marco Ostwald [00:00:00]:
So, und wir sind zurück im Studio. Die Folge von Rasant gibt es in voller Länge online, hamburg1.de. Und jetzt gibt es Infos zur Piratenstrategie. Ich freue mich, dass Stefanie Voss da ist. Guten Morgen.

Stefanie Voss [00:00:10]:
Vielen Dank, dass ich hier sein darf.

Marco Ostwald [00:00:11]:
Sehr gerne. Du hast dein aktuelles Buch mit dabei und einen besonderen Flaschenöffner und Korkenzieher. Dazu aber gleich mehr. Warum eigentlich Piratenstrategie? Also irgendwie ist so diese Piratenthematik interessant für jeden, oder?

Stefanie Voss [00:00:24]:
Ja, also sie ist interessant. Es ist eine coole Metapher. Was würde ich eigentlich machen, wenn ich jetzt ein Pirat wäre? Ja, und als Seglerin interessieren mich Piraten natürlich schon immer. Wobei ich sagen muss, toi toi toi, ich bin selber nie Piraten begegnet auf meinen Segelreisen, was ja ganz gut ist. In der modernen Piraterie ist es sehr schwierig, aber ich habe mich mit historischen Piraten beschäftigt. Und historische Piraten finde ich spannend als Vorbilder. Naja, Und ich arbeite eben auch als Coach. Wir alle wollen mutiger werden.

Ich kenne niemanden, der sagt, Mut habe ich genug. Da sind Piraten einfach coole Vorbilder, ein cooles Synonym. Wenn ich in der Entscheidung stehe, was mache ich jetzt? Wenn ich ein cooler, lässiger, wagemutiger Pirat wäre, was würde ich dann tun? Und dann fällt mir eigentlich sehr schnell was ein.

Marco Ostwald [00:01:08]:
Wenn man zum Beispiel die Welt umsegelt, dann muss man ziemlich mutig sein, muss ich sagen. Du hast das gemacht, du bist Seglerin. Wie war das? Was für Erfahrungen fließen dann das Buch ein?

Stefanie Voss [00:01:18]:
Ja, also mutig muss man wahrscheinlich sein. Ich war auch ein ganzes Stück weit naiv. Ich habe mir das sehr großartig vorgestellt, so wie sich der Begriff Weltumsegelung ja großartig anhört. Ja, Freiheit, Lebendigkeit, die Ozeane. Es war sehr speziell und das Segeln ist nicht so die große Herausforderung, sondern das Zwischenmenschliche ist die Herausforderung. Du bist sehr lange auf See, weil zum Beispiel der Pazifik ist einfach ziemlich groß und stell dir einfach vor, du schließt dich mit 10, 12, 15 Leuten, die du nicht gut kennst, für 10, 15, 18, 20 Tage ein. Weil ja, es ist ja frei, man ist ja eigentlich nicht eingeschlossen, aber irgendwie ist man es ja doch, weil du kommst ja nicht runter vom Schiff, also wenn du dich nicht gerade selber umbringen möchtest.

Marco Ostwald [00:02:02]:
Das ist tatsächlich schwierig. Also ich bin natürlich nicht die Welt gesegelt, aber ein paar Mal mit gesegelt in kürzeren Abschnitten. Und das war immer eine sehr harmonische Truppe, muss ich sagen. Aber genau wie du sagst, also du kannst ja nicht weg. Und egal, ob das jetzt 10, 15 Leute sind, da wird das Gruppenverhalten dann auf die Probe gestellt. Oder ich habe zuletzt zum Beispiel das Buch von Boris Herrmann gelesen. Wenn der wirklich alleine ist, so viele Tage, Wochen auf so einem Boot, ist ja auch schwierig.

Stefanie Voss [00:02:27]:
Ja, also das ist auf jeden Fall etwas, was ich mir selber nie zutrauen würde. Und dafür wäre ich tatsächlich auch nicht der Mensch. Ich glaube, da braucht man eine sehr, sehr starke Persönlichkeit, das mit sich selber so auszuhalten. Das Segeln auf kurzen Etappen hat halt den Charme, dass es nicht so eine große Belastung ist und ich kann ja oft abends im Hafen auch mal raus oder tagsüber. Ich bin ein paar Tage. Wenn du lange Etappen segelst, also klassisches Blauwasser segeln, dann ist eben diese lange Zeitspanne ja sehr anspruchsvoll im zwischenmenschlichen Kontext. So alles, was es so ein bisschen an Schwierigkeiten gibt, das wird sehr schnell hochgespült und du kannst eben nicht weg. Und du kannst aber Konflikte auch nicht 10, 12, 15 Tage so aushalten, sondern das explodiert eben auch und dadurch lernt man eine Menge über sich selbst.

Marco Ostwald [00:03:11]:
Wir haben mal ein paar Bilder vorbereitet. Uns wurden Fotos zugespielt, sage ich mal. Die haben wir nicht piratenmäßig irgendwo geklaut, sondern die wurden uns zugespielt. Und zwar sind das ein paar Fotos so rund deinen Werdegang, die Segeletappen. Da können wir gleich am Rande mal reinschauen und das Ganze dann so ein bisschen kommentieren vielleicht. Was ist denn eigentlich, das nochmal anders aufzubauen, die Piratenstrategie?

Stefanie Voss [00:03:33]:
Ja, die Piratenstrategie sagt einfach, in egal welcher Situation du bist, wenn du dir überlegst, was mache ich jetzt, was mache ich nicht? Traue ich mich, dich dann zu fragen, was würde ich denn tun, wenn ich jetzt ein wagemutiger Pirat wäre und dann danach zu handeln? Es geht also darum, sich zu überlegen, was ist mir wichtig im Leben und mich daran zu orientieren und mich über Angst, über Charme, über Konventionen, aber auch mal über Regeln hinwegzusetzen und mehr mein eigenes Ding zu machen. Das beschäftigt mich als Coach, als Rednerin, als jemand, der Seminare und Persönlichkeitsentwicklung, ja, so mit Menschen bearbeitet und bespricht. Und ich habe festgestellt, Piraten sind einfach ein guter, ein gutes eigenes inneres Bild, mich zu entwickeln und mich mehr dahin zu entwickeln, wie ich selber sein will.

Marco Ostwald [00:04:21]:
Und ich kann mir vorstellen, das kommt auch in den unterschiedlichen Gebieten ganz gut an. Also im Norden sowieso, da kriegst du die Leute immer damit, weil die im Zweifel auch sagen, mal gucken, was sie da so erzählt. Und im Süden, da kommt die maritime Thematik wahrscheinlich auch noch mal besonders gut an, oder?

Stefanie Voss [00:04:36]:
Also mit Piraten kann sich jeder identifizieren. Es ist total faszinierend, also sowohl über Altersgrenzen, Kulturgrenzen, Männer, Frauen. Ich habe ja Vorträge zu diesem Thema schon in unterschiedlichsten Kontexten gehalten und die Leute packt diese Metapher alle.

Marco Ostwald [00:04:51]:
Ja, wir wollen gucken, ob wir das jetzt noch mal hinkriegen mit den Bildern. Wie sieht es aus in der Regie? Habt ihr die Bilder vorliegen? Das Ganze heißt Fotostrecke. Das würden wir eigentlich ganz gerne noch mal einblenden zwischendurch. Genau, hier sehen wir es. Wer ist das?

Stefanie Voss [00:05:03]:
Das ist meine seglerische Vorbelastung. Das ist mein Großvater Dr. Jürgen Meier. Der war tatsächlich, so wie Boris Herrmann, Einhandweltumsegler. Naja, und das ist schon meine frühe politische Prägung, die sich bis heute nicht durchgesetzt hat. Ich bin Kinder Karnevalsprinzessin von Leverkusen gewesen, war als Austauschschülerin in den USA. Okay, das geht jetzt hier sehr schnell. Und das ist natürlich ein Bild aus der Weltumsegelung.

Wir haben viel Fisch gegessen. Es gab keinen Kühlschrank an Bord, kein gekühltes Fleisch. Deswegen wurde jeden Tag geangelt. Und tatsächlich habe ich bis heute noch einen vollen Fish-Over-Kill. Das ist die berühmt-berüchtigte Osterinsel. Ehrlich gesagt mein Lieblingsort auf der Weltumseglung.

Marco Ostwald [00:05:43]:
Spannend, also wirklich tolle Einblicke. Da hast du eine Menge erlebt. Und ich glaube ja, ja.

Stefanie Voss [00:05:48]:
Da noch ein Bild, das ist nicht irgendein Felsen, das ist tatsächlich das Kap der guten Hoffnung, die Südspitze des afrikanischen Kontinents.

Marco Ostwald [00:05:55]:
Gut, dass du es dazu gesagt hast.

Stefanie Voss [00:05:57]:
Genau, man sieht es nicht. Das ist auf den Azoren, wer schon mal auf den Azoren war, dort gibt es einen Hafen in Horta, wo lauter Schiffe sich verewigen und ich habe dort ja dieses Hafenbild für unser Schiff angefertigt und bin da zu sehen.

Marco Ostwald [00:06:11]:
Spannend, also wirklich tolle Erlebnisse, glaube ich, die einem keiner mehr nehmen kann und die natürlich besonders sind. Das ist ja wie auch ein Privileg, sowas

Stefanie Voss [00:06:20]:
machen zu können. Ja, und das ist natürlich die Rückkehr in Deutschland. Meine Eltern haben mich abgeholt, als ich dann nach 14 Monaten wieder deutschen Boden unter den Füßen hatte. Genau.

Marco Ostwald [00:06:29]:
Was haben wir noch? Das ist

Stefanie Voss [00:06:31]:
auf dem Weihnachtsmarkt. Das ist schön verzerrt. So schlimm sehe ich das nicht. Ich bin heute auch noch ein wagemutiges Feierbiest. Ich habe mit meinem Mann eine Party gemacht. Das ist nicht unsere Hochzeit, sondern wir haben zum 10. Hochzeitstag eine Motto-Party gemacht. Und alle sind in ihren Hochzeitsoutfits erschienen nach zehn Jahren.

Das war sehr, sehr lustig. Ja, und das ist heutige Zeit, wobei meine Söhne sind schon wieder ein bisschen größer. Das ist in Holland an der Nordsee. Ich bin natürlich immer noch ein Wassermensch und fahre oft ans Meer.

Marco Ostwald [00:06:59]:
Sehr gut. Und das kann ich mir sehr gut vorstellen. Wie ist es denn jetzt eigentlich, würdest du jetzt jedem empfehlen, diese Erfahrung mal zu machen? Es muss ja nicht eine Weltumsegelung sein, aber einfach mal aufs Wasser zu gehen, ans Wasser vielleicht abzuschalten, sich selbst zu finden?

Stefanie Voss [00:07:12]:
Also grundsätzlich in der heutigen Zeit sicherlich noch mehr als damals, als ich die Reise gemacht habe. Wasser, finde ich, hat eine sehr beruhigende, eine sehr reflektierende Wirkung auf uns. Das kann ich auf jeden Fall empfehlen. Bei der Weltumsegelung ist das Besondere, dass diese Auseinandersetzung, die ja auf einem Schiff entsteht, wenn du dich in dieses Setting begibst, die führt einfach dazu, dass du dich selber reflektierst. Also ich sage immer, ich habe mir auf der Weltumsegelung meinen Ego-Rund geschliffen, denn immer Recht haben wollen und sich immer durchsetzen wollen und immer das letzte Wort haben wollen, das kommt nicht so gut an, wenn man mit einer Gruppe von Menschen auf so engem Raum unterwegs ist. Und das ist, naja, wir leben ja auch in einer Zeit, die leider sehr konfliktgeprägt ist. Das ist eine sehr gute Schule für den Umgang mit anderen Menschen.

Marco Ostwald [00:07:53]:
An wen richtet sich denn jetzt eigentlich das Buch? Richtet sich das mehr oder weniger an jeden, an einzelne Personen, Arbeitnehmer, an Teams, aber auch an Führungskräfte? Oder wie ist das?

Stefanie Voss [00:08:02]:
Es richtet sich grundsätzlich erstmal an jedermann. Also die Zielgruppe zeigt oder die Resonanz zeigt, dass gerade so Menschen, ich sage mal in der Mitte ihres Lebens, so zwischen, ich würde jetzt mal sagen 25 und vielleicht 55, 60, sich sehr angesprochen fühlen von dem Thema. Es richtet sich an Menschen, die sagen, eigentlich würde ich ja so gerne, aber… Und die aus dieser Schleife raus wollen und sagen wollen, ich möchte gerne mehr mein eigenes Ding machen. Und die da noch so einen liebevollen, aber doch auch wirksamen Tritt in den Hintern benötigen. Die finden hier sehr viel Anregung.

Marco Ostwald [00:08:37]:
Aber die Piratenstrategie meint jetzt nicht, wenn ich zum Beispiel der Meinung bin, ich habe mehr Gehalt verdient, zum Chef gehen und sich einfach irgendwie was nehmen.

Stefanie Voss [00:08:43]:
Nee, was nehmen nicht, sondern verhandeln. Aber Sie meint zum Beispiel auch, das Thema Gehaltstransparenz ist drin. Sie meint genau das, also aktiv und bewusst für das einstehen, was ich glaube, was ich wert bin. Das ist auf jeden Fall ein Teil der Piratenstrategie, mich abzugrenzen, aber auch für mich einzustehen, für mich zu verhandeln und eben viel weniger auf die Faust in der Tasche zu machen, sondern viel häufiger zu sagen, ich habe das erreicht, was ich mir vorgenommen habe. Oder wenn ich es nicht erreicht habe, ich habe es doch zumindestens mal versucht. Ich bin es den Weg gegangen und habe mich über meine eigenen Höhermomente hinweggesetzt.

Marco Ostwald [00:09:17]:
Das ist auf jeden Fall ein gutes Leitmotiv, glaube ich, für so einen Morgen. Dann hast du uns was zukommen lassen und zwar kommt das gut an bei unseren Gästen. Das ist ein Piraten- Flaschenöffner und Korkenzieher.

Stefanie Voss [00:09:27]:
Der Pirat für die

Marco Ostwald [00:09:27]:
Küche. Damit werde ich jetzt hier mal live ein Wasser öffnen. Und du hast uns noch einen mitgebracht, den können Sie gewinnen,

Stefanie Voss [00:09:34]:
liebe Zuschauer.

Marco Ostwald [00:09:35]:
Genau, der ist

Stefanie Voss [00:09:36]:
hier zu sehen. Und den gibt es mit dem Buch zu gewinnen.

Marco Ostwald [00:09:39]:
Auf unserer Facebookseite, facebook.de slash frühcafé Hamburg 1, direkt im Anschluss an unsere Sendung. Was machst du als nächstes? Was steht an? Neue Projekte, Vorträge? Was hast du auf der Liste?

Stefanie Voss [00:09:51]:
Ja, also es steht natürlich nach wie vor an. Mein Thema, das Buch, den Wagemut, die Piraten noch mehr unter die Menschen zu bringen. Ich bin wie schon viele Jahre in meiner Selbstständigkeit, mit Ausnahme von Corona, viel unterwegs mit Vorträgen, mit Workshops, mit Persönlichkeitsentwicklungsthemen, mit Frauenkarrierethemen. Ich möchte die Menschen wagemutiger machen. So ein nach dem anderen. Das ist mein Thema. Das steht an und ja, freue mich, wenn ich mit diesem Thema und mit diesem Buch einfach sehr viele Menschen erreichen kann. Ich glaube, wir leben in einer Welt, die braucht wagemutige Menschen.

Marco Ostwald [00:10:25]:
Das hört sich gut an, das glaube ich auch. Ist auch noch mal ein Segeltörn geplant demnächst?

Stefanie Voss [00:10:30]:
Ja, also im Moment leider nicht. Ich bin familiär noch so eingebunden, dass das mit dem Segeln schwierig ist, weil ich tatsächlich auch gerne, wenn ich segle, dann lange segle. Also ich würde gerne noch mal wirklich raus auf den Ozean. Und das ist natürlich mit drei Tagen nicht getan. Und ja, also Wenn meine Kinder so weit sind, dass sie ihren eigenen Weg gehen, dann ist sicherlich auch mal wieder mehr Segeln auf dem Programm. Mein Mann ist nicht der riesengroße Segler. Deswegen ist einfach momentan, hat die Familie Vorrang. Aber irgendwann kommt es auf jeden Fall auch wieder mehr.

Kommt wieder mehr Segeln in mein Leben. Mein jüngerer Sohn hat immerhin Optischein gemacht.

Marco Ostwald [00:11:04]:
Immerhin, sehr gut, vielleicht ist da ja auch noch mehr drin. Genau. Das kann ja noch kommen. Stephanie, vielen Dank für den Besuch im Studio. Sehr gerne. Viel Erfolg weiterhin und gern bis zum nächsten Mal.

Stefanie Voss [00:11:12]:
Bis zum nächsten Mal, danke.

Stefanie Voss mit Stift

KEINEN BEITRAG MEHR VERPASSEN!

Der Newsletter liefert Dir jeden zweiten Dienstag gute Tipps für Business und Karriere. Natürlich kostenlos, aber hoffentlich nicht umsonst.